BAUBOOMDer schnellste Weg zum Eigenheim führt nach WorbWorb ist zum Wohnen begehrt. In den nächsten Jahren werden gut 150 neue Wohnungen gebaut - ein Viertel davon auf dem Sperlisacker in Rüfenacht. Der Gemeinderat will diese Parzelle nun verkaufen.Michael Gerber In Stadtnähe wohnen, aber doch auf dem Land - mit einer herrlichen Aussicht auf die Alpen: Wer sich in der Gemeinde Worb niederlässt, geniesst viele Vorteile. Und in den nächsten Jahren werden gegen 400 Neuzuzüger davon profitieren können: In Rüfenacht und in Worb befinden sich zurzeit mehrere Siedlungen mit insgesamt über 150 Wohnungen im Bau oder in Planung. Eine davon ist der Sperlisacker in Rüfenacht: Bereits im Herbst könnte mit Bauen begonnen werden. Die Gemeinde will aber nicht selber bauen, sondern die 1,2 Hektaren grosse Parzelle verkaufen. Dies erklärte Gemeindepräsident Peter Bernasconi (SP) gestern vor den Medien. «Wir möchten das Wohneigentum möglichst weit streuen», sagt Bernasconi. Den Verkauf an ein Generalunternehmen will er trotzdem nicht ausschliessen. Mit dem Erlös von rund fünf Millionen Franken möchte der Gemeinderat anschliessend ein anderes Stück Land kaufen, «im Sinne einer aktiven Bodenpolitik», so Bernasconi. Doch vorerst will er den Sperlisacker «möglichst schnell» verkaufen - mit guten Grund: Das Angebot an Wohnraum wird in den nächsten Jahren weiter wachsen. Wohnen mitten in WorbIm Zentrum von Worb entstehen rund 70 neue Wohnungen: Im Sommer können auf dem Bären-Areal 15 Eigentumswohnungen bezogen werden. Am Kirchweg sollen bis in zwei Jahren 30 Wohnungen gebaut werden. Gleichzeitig werden auch auf dem Schwaller-Areal 14 Eigentumswohnungen fertig. Und bereits im Mai 2001 sollen an der Kreuzgasse 10 Eigentumswohnungen bezugsbereit sein. Der Gemeinderat hat die Überbauungsordnung soeben genehmigt. Unweit vom Zentrum, an der Mühlestrasse, möchte ein Architekt nach Angaben von Peter Bernasconi rund 15 Reiheneinfamilienhäuser erstellen. Bereits im März wird sich die Planungskommission damit beschäftigen. Und die Überbauungsordnung soll noch in diesem Jahr erstellt werden. Ausserdem wird die Bauverwaltung in den nächsten Tagen das Baugesuch der Promet Immobilien AG erhalten: Diese will ihre Terrassensiedlung in der Lindhalde fertig stellen - mit gut zwei Dutzend Wohnungen. Von einem Bauboom will Peter Bernasconi trotzdem nicht sprechen. «Dazu könnte es kommen, wenn auch in der Lindhalde Süd gebaut wird.» Dort sind gut 200 Wohnungen geplant. Doch die Suche nach einem Investor gestaltet sich schwierig. Industrie ziehts nach WorbAuch in den Worber Industriezonen tut sich was: Zurzeit wird eine Überbauungsordnung für den Worbboden erstellt. Und beim Bahnhof Worb SBB wollen ein Pneuhändler und ein Transporteur bauen. Sie dürften ihre Bewilligungen in den nächsten Wochen erhalten. Etwas länger gedulden muss sich wohl Adrian Ringgenberg. Bernasconi: «Bauverwalter Paul Fehlmann schätzt, dass das Bewilligungsverfahren für das Bauschuttsortierwerk nicht mehr in diesem Jahr abgeschlossen werden kann. » Möchten Sie im Sperlisacker bauen? Dann melden Sie sich bei der Gemeindeverwaltung Worb: 8380700 |
WORB15 neue Häuser an der Mühlestrassepd. Der Worber Gemeinderat hat die Überbauungsordnung Mühlestrasse laut einer Pressemitteilung zuhanden der kantonalen Vorprüfung verabschiedet. Geplant seien auf einer Fläche von rund 7000 Quadratmetern 15 Doppel- und Reiheneinfamilienhäuser. Die Wohneinheiten sollen in einer aufgelockerten Häuserreihe harmonisch in den Hang eingeordnet werden, schreibt der Gemeinderat. Zum Schutze des Aussichtspunktes Schlossstalden-Mühlestrasse würden die Gebäude mit einem schwach geneigten Pultdach versehen. Der Bund, 10. April 2001 Planung «Mühlestrasse» genehmigtpd. Der Gemeinderat hat die Überbauungsordnung Mühlestrasse in Worb genehmigt. Sie besteht aus Überbauungsplan und -vorschriften. Der Planungsperimeter wird begrenzt durch die Mühlestrasse, den Schlossstalden und das oberhalb der Sonneggstrasse gelegene Villenquartier. Auf der rund 6800 Quadratmeter grossen Parzelle soll eine Siedlung mit 15 Doppel- und Reiheneinfamilienhäusern realisiert werden. Bereits im Sommer/Herbst sollen die Bauarbeiten beginnen (der «Bund» berichtete). Wie der Worber Gemeinderat mitteilt, hat er zusammen mit der Überbauungsordnung auch den Erschliessungsvertrag mit der Bauherrschaft genehmigt. |
Worb wächst in Worb-Dorf und RüfenachtBAUPLÄNE Bis ins Jahr 2004 sollen in Worb-Dorf und Rüfenacht rund 340 zusätzliche Wohneinheiten entstehen. Zu den heute in der Gemeinde lebenden rund 11000 Einwohnerinnen und Einwohnern dürften sich -zumindest theoretisch - zirka 700 weitere gesellen. Die Infrastruktur könnte indes noch mehr verkraften.BARBARA STEINER, So rasch werden Bagger und Kräne nicht wieder aus Worb-Dorf und Rüfenacht verschwinden: In den beiden grössten Orten der Gemeinde Worb sind eine ganze Reihe Wohnbauprojekte geplant - zusätzlich zu jenen, die bereits in der Realisationsphase stecken. Bereits im kommenden Herbst bezugsbereit seien die letzten 31 Einfamilienhäuser der Promet-Überbauung in der Lindhalde, informierte Worbs Bauverwalter Paul Fehlmann an einer Medienorientierung. Behandelt werde derzeit das Baugesuch für 96 Reiheneinfamilienhäuser und 72 Wohnungen im Gebiet Lindhalde Süd. Laufe alles rund, könne die Baubewilligung noch diesen Frühling erteilt werden, so Fehlmann. Im Zentrum Worbs, im Gebiet Kirchweg/Bahnhofplatz, direkt neben der neuen Bärenüberbauung, ziehen Bauarbeitende derzeit ein Mehrfamilienhaus mit 14 Wohnungen hoch. Daneben ist ein Gebäude mit Geschäftslokalitäten und weiteren 12 Wohnungen geplant. An der Mühlestrasse wiederum falle im Sommer/Herbst der Startschuss für die Arbeiten an 15 Reiheneinfamilienhäusern, zählte Fehlmann auf. Summa summarum ergibt dies für Worb-Dorf 240 neue Wohneinheiten. Längimoos und SperlisackerImmerhin 100 neue Adressen werden in Rüfenacht hinzukommen: Im Längimoos will die Bernische Lehrerversicherungskasse 55 bis 60 Mietwohnungen bauen. Rund 40 Einfamilienhäuser in verdichteter Bauweise sind auf dem Sperlisacker geplant. Das Gemeindeparlament wird an seiner nächsten Sitzung Mitte März darüber befinden, ob die Gemeinde die Parzelle für fünf Millionen Franken an eine Generalunternehmung verkaufen soll (der «Bund» berichtete). Durchschnittlich 2,2 Personen leben in Worb derzeit in den bereits bestehenden Wohneinheiten, und Fehlmann geht demzufolge davon aus, dass die neuen Wohnungen und Häuser Worb zirka 700 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner bringen werden. Nach Auskunft von Gemeindepräsident Peter Bernasconi bewegt sich die Einwohnerzahl der Gemeinde Worb mit Worb-Dorf, Rüfenacht, Richigen, Vielbringen, Wattenwil, Bangerten, Ried und Enggistein seit Jahren um die 11'000 herum - trotz reger Bautätigkeit. Der Grund: Die Wohnfläche, die jeder und jede Einzelne für sich beansprucht, hat im Laufe der letzten Jahre zugenommen (siehe Interview). Im Rahmen der Ortsplanung seien 1993 bis ins Jahr 2008 12'000 bis 12'300 Personen als Vorgabe avisiert worden. So viele Menschen könnten nämlich in Worb leben, ohne dass Infrastrukturanlagen wie Schulen oder Wasserversorgung in grösserem Stil ausgebaut werden müssten, führt Bernasconi aus. «Dieses Ziel», so der Gemeindepräsident, «werden wir nicht erreichen» - was an sich schade sei, weil somit auch die Infrastruktur nicht voll ausgelastet werde. Nur in bescheidenem Ausmass neue Wohnflächen wird Worb die ins Auge gefasste Teilrevision der Ortsplanung bescheren: Laut Bernasconi sollen einzig bereits bestehende Bauzonen abgerundet werden. Migros sucht ProvisoriumDass die neuen Wohnräume leer bleiben könnten, befürchtet Bernasconi nicht: «Natürlich spielt hier auch die wirtschaftliche Entwicklung eine Rolle. Doch was bislang in Worb geplant wurde, ist gut verkauft worden.» Immerhin sei die Gemeinde gut erschlossen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sie habe gute Schulen und attraktive Einkaufsmöglichkeiten. Attraktiv scheint Worb-Dorf seinerseits für die Grossverteiler zu sein: Nachdem Coop letztes Jahr in der Bärenüberbauung ein neues Center eröffnet hat, geht nun die Migros in die Offensive: Am heutigen Standort plant sie einen neuen Laden mit einer Verkaufsfläche von 3000 bis 5000 Quadratmetern. Bauen wolle sie ab 2002, derzeit suche sie ein Provisorium für drei Jahre, so Fehlmann. Sie stehe in Verhandlungen mit der Gemeinde; allenfalls überlasse diese ihr ein Stück - heute verpachtetes Land bei der Hofmatt.
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WORBNeue Bauzonen für das weitere WachstumDie Ortsplanung der Gemeinde stammt aus dem Jahr 1993. Die damals eingezonten Flächen sind in der Zwischenzeit fast vollständig überbaut worden. Auf der letzten grösseren Parzelle entsteht im Moment die Siedlung Lindhalde Süd. Um die Entwicklung der Gemeinde sicherzustellen, hat der Gemeinderat Gebiete bestimmt, in denen Ergänzungen der Baugebiete vorgenommen werden sollen. Das Geschäft liegt nun dem Grossen Gemeinderat vor. Konkret geht es um die Gebiete Lindhalde Ost, das Scheyenholz und das Maurmoos in Rüfenacht, die Rüttihubelstrasse in Enggistein, den Ortskern Richigen und das Gebiet Ried. Einzig gegen die Einzonung in Ried sind Einsprachen eingegangen, wie der Gemeinderat mitteilt. mgt/wrs |
WORBLetztes «Loch» verschwindetAuf einem Grundstück zwischen der Jungfrau- und der Blümlisalpstrasse in Worb entsteht in den nächsten drei Jahren die Wohnsiedlung «Alpina». Geplant sind 12 Terrassenhäuser, 51 Reihen- und Doppeleinfamilienhäuser sowie 89 Eigentumswohnungen. Hinzu kommen 277 Parkplätze in zwei Tiefgaragen. Bauherrin ist die Zuger SuissePromotion Immobilien AG, realisiert wird die Siedlung durch die Allreal Generalunternehmung AG Bern-Ittigen. Bereits im Juli dieses Jahres wurde mit dem Bau der ersten Wohneinheiten begonnen. Die ersten Käufer können ihre Wohnungen im November 2004 beziehen, die letzten im November 2006. Gemäss dem Worber Gemeindepräsidenten Peter Bernasconi verschwindet mit diesem Bauprojekt die letzte grosse Bauparzelle der Gemeinde - «nun hat es keine grossen Löcher mehr». Es sei eine Überbauung, die mit ihrer Grösse Worb prägen werde. Bald neue EinzonungenDamit Worb in Zukunft aber nicht ohne Baulandreserven dasteht, sollen mittels einer Teilrevision der Ortsplanung neue «Löcher» geschaffen werden - um «die räumliche und bevölkerungsmässige Entwicklung von Worb auch für die mittlere Zukunft» sicherzustellen, wie es in einer Medienmitteilung des Worber Gemeinderats heisst. Neu eingezont werden soll in den Gebieten Lindenhalde Ost (14'300 Quadratmeter), Scheyenholz Rüfenacht (6700), Maurmoos Rüfenacht (14'700), Rüttihubelstrasse Enggistein (3900), im Ortskern Richigen (6800) und im Ried (3100). Der Gemeinderat hat das Geschäft zuhanden des Parlaments verabschiedet. Dieses wird sich noch in diesem Jahr mit der Teilrevision befassen. (cbn) |
WorbBauland für WorbNeue Bauzonen sollen Bevölkerungszahl konstant halten. Zweite Teilrevision der Ortsplanung genehmigt.Silvia B. Eimer Die heute bestehende Ortsplanung der Gemeinde Worb wurde 1993 genehmigt. Da bei grösseren Gemeinden steter Handlungsbedarf für raumplanerische Anpassungen besteht, führte man 1998 eine erste Teilrevision durch. Jetzt soll eine zweite Teilrevision Gewähr bieten, dass möglichst rasch auf veränderte Bedürfnisse reagiert werden kann. Nach dem Grundsatz «Qualität vor Quantität» und mit Rücksicht auf die Landschaft wird eine dosierte Entwicklung angestrebt. Die Revision schafft zusätzliche Wohnbaulandreserven von rund drei Hektaren Bruttogeschossfläche für ungefähr die nächsten fünfzehn Jahre. Die Neueinzonungen umfassen 55'000 Quadratmeter in den Gebieten Lindhalde Ost, Bächelmatt, Scheyenholz, Maurmoos, Enggistein, Richigen und Ried. Weiteres Ziel ist die Schaffung von Arbeitsplätzen im Entwicklungsschwerpunkt Worbboden. Am 10. November wurde die Änderung der baurechtlichen Grundordnung im Grossen Gemeinderat behandelt. Jonathan Gimmel von der GPK und Gemeindepräsident Peter Bernasconi betonten die strategische Bedeutung für die Gemeindeentwicklung. Der Gemeindepräsident machte deutlich, dass Worb pro Jahr rund 60 Wohneinheiten benötige, um die Einwohnerzahl von ca. 11'000 stabil zu halten. Dafür müsse man Bauzonen zur Verfügung stellen und die Bewilligungsverfahren schnell durchziehen. Andreas Wälti / SVP bemängelte fehlende Landhauszonen für «Besserverdienende». Dem setzte Peter Bernasconi entgegen, dass private Eigentümer nicht verpflichtet wer den können, in diesem Stil zu bauen. Die Gemeinde verfüge über eigenes Land, das für solche Häuser zur Verfügung stehe. Jürg Kaufmann / SP knüpfte die Einzonungen an die Bedingung, dass öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe seien. Kritisch erschien ihm, dass zuviele Einfamilienhäuser und zu wenig Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen geplant sind. Anträge abgelehntFür Hans Ulrich Steiner von der GFL sind die Gebiete Enggistein und vor allem Ried und Lindhalde Ost nur ungenügend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. Sein Antrag, Ried und Lindhalde Ost nicht einzuzonen, wurde deutlich abgelehnt. Fritz Stettler / SVP sprach sich gegen die Umzonung in Richigen aus, hier solle nicht gebaut werden. Vielmehr solle das Bauernhaus an der Luzernstrasse 213 mitsamt der «Hoschtet» verkauft werden. Der SVP-Antrag wurde klar abgelehnt. Die GPK befürwortete die Einzonungen und schloss sich dem Gemeinderat an, alle Einsprachen abzulehnen. Vier Einsprachen, davon eine Kollektiveinsprache mit 87 Unterschriften, richten sich alle gegen die geplante Einzonung in Ried. Der Gemeindepräsident bezeichnete sie planerisch als die kritischste innerhalb der Gemeinde, will aber eine Entwicklung ermöglichen. Die Änderung der baurechtlichen Grundordnung, die auch Änderungen des Plans für Schutzgebiete vorsieht, wurde mit 34 zu 0 Stimmen bei einer Enthaltung genehmigt. Sie unterliegt dem fakultativen Referendum. |