Ab heute müssen kosovo-albanische Asylsuchende mit Ausschaffung rechnen - Bis Polizeidirektor Widmer aus den Ferien zurückkehrt, geschieht wohl kaum etwasImmer mehr Kirchgemeinden bieten Asylsuchenden AsylDie Frist für die im Kanton Bern lebenden Kosovo-Albaner ist abgelaufen. Steht die Ausschaffung der 270 Asylsuchenden jetzt unmittelbar bevor? Während die Gespräche zwischen den verschiedenen Behörden auf Hochtouren weiterlaufen (siehe auch Frontseite), gewähren immer mehr Kirchgemeinden Kirchenasyl. Von Patrick Feuz Ab heute Donnerstag müssen rund 130 weitere Kosovo-Albaner mit der Ausschaffung aus der Schweiz rechnen. Etwa gleich viele hätten bereits am 15. September das Land verlassen müssen. Die rund 270 im Kanton Bern lebenden kosovo-albanischen Asylbewerberinnen und -bewerber suchen jetzt entweder Schutz in Berner Kirchen oder verstecken sich bei Privaten. Immer grösser wird die Zahl der Kirchgemeinden, die Kirchenasyl gewähren. Waren es vor einer Wochen noch deren 11, sind es inzwischen schon 17: Schutz bieten in der Stadt Bern die reformierten Kirchgemeinden Johannes, Nydegg, Paulus, Bümpliz und Bethlehem, dann Worb, Münchenbuchsee, Wohlen, Meikirch, Biel-Gottstadt, Biel-Stadt, Biel-Madretsch, Krattigen sowie die römisch-katholischen Pfarreien Bern-St. Marien, Ostermundigen-Guthirt, Zollikofen-St. Franziskus und Biel-Bruderklaus. Kirchen und Kirchgemeindehäuser seien «voll ausgebucht», beschreibt Franziska Bangerter-Lindt vom Amt für Migrationsfragen des evangelischreformierten Synodalverbands Bern-Jura die Lage. Laut Frau Bangerter-Lindt werden in den nächsten Tagen zehn weitere Kirchgemeinden darüber entscheiden, ob sie sich der Aktion anschliessen wollen. Darunter sind Wabern, Ittigen, Kallnach und Adelboden. Der Synodalrat der evangelisch-reformierten Kirchen Bern-Jura hält die Wegweisung der Kosovo-Albaner für unzumutbar. Ob Kirchenasyl gewährt wird, müssen jedoch die jeweiligen Kirchgemeinderäte selber entscheiden. Ebenfalls selber entscheiden müssen die Kirchgemeinden was sie tun wollen, wenn plötzlich die Polizei vor den Kirchentüren steht. Laut Frau Bangerter-Lindt gibt es verschiedene Szenarien: «Entweder entsteht zum Schutz der Asylsuchenden eine Menschenkette, oder es wird versucht, die Kosovo-Albaner zu verstecken.» Eine weitere Möglichkeit sei, einen Zeitaufschub zu erwirken, um Ausreisevorbereitungen zu treffen. Spätestens seit heute Donnerstag sind die asylgewährenden Kirchgemeinden rund um die Uhr auf der Hut. «Wir haben ein ausgeklügeltes Alarmsystem aufgebaut.» Das Amt für Migrationsfragen wird Ende dieser Woche in einem Brief sämtliche Kirchgemeinden im Kanton auffordern, ein «finanzielles oder ideelles Solidaritätszeichen zu setzen»: «Wir müssen die Zeit nutzen und unsere Basis verbreitern. Je mehr Leute mitmachen, desto mehr Angst haben die Behörden vor den Reaktionen auf eine Ausschaffung.» Gleichzeitig laufen Verhandlungen mit dem Kanton und den Bundesbehörden. In Widmers VerantwortungEbenfalls «fast tägliche Gespräche» finden zwischen der kantonalen Polizeidirektion und dem Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) statt, wie Regierungsrätin Dori Schaer-Born als Stellvertreterin des in den Ferien weilenden Polizeidirektors Peter Widmer dem «Bund» erklärte. Ende Juni hatte die Berner Regierung die Wegweisung aller im Kanton Bern lebenden Asylsuchenden aus Kosovo sistiert und vom Bundesrat eine neue Einschätzung der Situation verlangt; das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement teilte daraufhin jedoch mit, es gebe keine Gründe, abgewiesene Asylsuchende aus Kosovo nicht zurückzuschaffen. Frau Schaer-Born versichert, Polizeidirektor Widmer habe «das Möglichste getan, um beim Bund zumindest einen Aufschub zu erwirken». Steht die Ausschaffung jetzt unmittelbar bevor? Der Vollzug der Wegweisung liege in der Verantwortung des Polizeidirektors; betont Frau Schaer-Born. Und solange dieser in den Ferien sei, werde überhaupt nichts passieren. Widmers Rückkehr sei für den 11. oder 12. Oktober angesagt. Persönlich ist Dori Schaer-Born in der Angelegenheit «gespalten». Sie verweist einerseits auf die Probleme der Bundesbehörden: Die Länder rund um die Schweiz schafften die Kosovo-Albaner aus; ziehe man nicht gleich, werde sich dies rasch herumreden. Andererseits sei die Vorstellung grauenhaft, Familien in ein «Land zurückzuschicken, wo täglich der Krieg ausbrechen kann». |
Bürgerliche reagieren auf die kirchliche SolidaritätswelleKosovo-Albaner: SVP und FDP wollen ausschaffenDie SVP und FDP des Kantons Bern fordern die sofortige Ausschaffung der kosovo-albanischen Asylbewerber. Den Kirchen werfen sie vor, den Rechtsstaat in Frage zu stellen.paf. Nachdem am Montag der Nationalrat über die im Kanton Bern lebenden kosovo-albanischen Flüchtlinge debattiert hat, geht jetzt die Auseinandersetzung auf kantonaler Ebene weiter. «Einmal mehr werden rechtskräftige Entscheide durch kirchliche Kreise unterwandert», wettert die SVP in einem Communiqué gegen die inzwischen 18 reformierten und katholischen Kirchgemeinden, die kosovo-albanischen Asylsuchenden Unterschlupf gewähren. Diese Kirchgemeinden sowie der Synodalrat der evangelisch-reformierten Kirchen Bern-Jura bewegten sich laut SVP in einem «rechtsfreien Raum». SVP kritisiert KantonVerärgert ist die SVP ebenfalls über den Regierungsrat: «Obwohl die Ausreisefrist für die Kosovo-Albaner abgelaufen ist, bleibt der Kanton Bern untätig.» Die Regierung müsse jetzt endlich «die notwendigen Schritte» einleiten. Nach Einschätzung der SVP löst das Vorgehen der reformierten und katholischen Kirchgemeinden «in breiten Bevölkerungsschichten Unbehagen aus»: «Durch die Gewährung von Kirchenasyl wird unser Rechtsstaat in Frage gestellt.» FDP redet mit WidmerÄhnlich wie die SVP denkt auch die FDP des Kantons Bern. «Irgendeinmal hört's auf», meint Geschäftsführer und Zentralsekretär Franz Stämpfli. Man müsse sich wirklich fragen, wo der Rechtsstaat aufhöre und die Anarchie beginne. Der Regierungsrat sei in diesem Fall nur Vollzugsorgan. Wie ein Betreibungsweibel oder Gefängniswärter das Urteil des Richters umsetzen müsse, sei es jetzt Aufgabe der Kantonsregierung, den Entscheid des Bundesrats zu vollziehen. Und dieser ist nach wie vor der Überzeugung, die Ausschaffung der Kosovo-Albaner sei zumutbar. Warum der freisinnige Polizeidirektor Peter Widmer ausgerechnet jetzt in den Ferien weilt, weiss Stämpfli nicht: «Seine Überlegungen sind mir nicht bekannt.» Am Dienstag wird die FDP-Parteileitung mit Widmer zusammensitzen und ihm den Standpunkt der Partei deutlich darlegen. Vorwürfe, wonach die Berner Freisinnigen nur im Hinblick auf die kantonalen Wahlen vom April 1994 einen so harten Kurs steuerten, weist Stämpfli von sich: «Das hat überhaupt nichts mit Wahlkampf zu tun.» Ein Weg aus der Sackgasse könnte seiner Auffassung nach ein von der Kantonsregierung gebildeter Stab sein, dem Vertreter verschiedener Kirchenkreise angehören: «Dieses breit abgestützte Gremium müsste dann den Ablauf der Ausschaffung im Detail festlegen.» Nicht alle FDPIer denken gleichAuf breiterer Ebene in Gang gekommen ist die Diskussion um die im Kanton Bern lebenden kosovo-albanischen Flüchtlinge letzte Woche aufgrund eines «Bund»-Artikels, worin publik wurde, wie gross inzwischen in kirchlichen Kreisen die Solidaritätswelle für die Asylbewerber ist. Verschiedene reformierte und katholische Kirchgemeinden teilen die Einschätzung zahlreicher Menschenrechtsorganisationen, wonach die Rückschaffung der kosovo-albanischen Flüchtlinge alles andere als unzumutbar sei. Am Montag sagte zum Beispiel der Thurgauer FDP-Nationalrat Ernst Mühlemann im Nationalrat, Kosovo sei vom Krieg bedroht; die Asylbewerber müssten deshalb unbedingt geschützt werden. Polizeieinsatz als Ultima ratioRegierungsrat Mario Annoni erklärte gestern dem «Bund», ein Polizeieinsatz in Kirchen komme nur als Ultima ratio in Frage: «Wir müssen das Prinzip der Verhältnismässigkeit im Auge behalten.» Deshalb fänden jetzt weitere Gespräche mit Kirchenkreisen und betroffenen Asylbewerbern statt. Ziel dabei sei es, die Leute zur freiwilligen Heimreise zu bewegen. Gleichzeitig werden laut Annoni weitere Personalienkontrollen stattfinden. Wie genau der Kanton in der Frage der Kosovo-Albaner weiter vorgehen wird, entscheidet die Regierung am nächsten Dienstag. |
Auch in Bern haben Kirchgemeinden Flüchtlinge aus Kosovo aufgenommen - Nervenkrieg macht Betreuer und Betreute mürbe«Einmal werden sie kommen, um uns zu holen»Kirchenasyl auch in der Stadt Bern: Verschiedene Kirchgemeinden haben Kosovo-Albaner aufgenommen, die von der Ausschaffung bedroht sind. Trotz momentanem Ausschaffungs-Stopp im Kanton Bern ist die Angst in den Kirchgemeindehäusern allgegenwärtig. Von Redaktor Dominik Straub Sie sitzen an einem Tisch im Kirchgemeindehaus der Paulusgemeinde: der Vater, die Mutter und fünf der sechs Kinder, den Kopf über eine albanische Zeitung gebeugt. In der Zeitung haben sie gelesen, dass der Schweizer Bundespräsident daran festhalte, dass eine Ausreise der Kosovo-Albaner in ihre Heimat «zumutbar» sei, dass sie, wie der Berner Korrespondent der Zeitung schreibt, «keine Chance haben». Während die beiden rund zwanzig Jahre alten Söhne aufgeregt, aber leise mit ihrer Betreuerin Susanne Wirz diskutieren, schweigt der Vater. Auch die Mutter sagt nichts; sie weint leise vor sich hin. «Sie fallen von einer Angst in die andere», sagt Susanne Wirz; es sei ein ständiges Auf und Ab. «In solchen Situationen ist es schwierig, die richtigen Worte zu finden. Einerseits muss ich die Leute beruhigen, denn ich weiss ja, dass im Moment keine akute Gefahr besteht. Andererseits bin auch ich mir klar darüber, dass das schnell ändern kann.» Je besser man über den tatsächlichen Stand der Dinge informiert sei, desto besser gelinge diese Gratwanderung. Die Informationen holt sich Susanne Wirz bei den Behörden - wenn es sein muss, in stundenlangen Telefonaten. Viele FreiwilligeInsgesamt leben im Kirchgemeindehaus in der Länggasse derzeit zehn Kosovo-Albaner, die alle am 15. oder 30. September hätten ausreisen müssen. Betreut werden sie abwechslungsweise von rund 25 Gemeindemitgliedern, die mit ihnen einkaufen gehen, mit ihnen reden, mit den Kindern spielen. «Wir hatten von Anfang an viele Leute in der Gemeinde, die sich zur Verfügung stellten, auch über das Wochenende», berichtet Kirchgemeinderätin Dora Berger. Unter den Helferinnen und Helfern sei schnell eine grosse Solidarität entstanden. Ähnlich war es in der Nydeggemeinde, wo sich der Kirchgemeinderat einstimmig für das Kirchenasyl für die von der Ausschaffung bedrohten Kosovo-Albaner ausgesprochen hatte. «Das geht ganz einfach», sagt Nydegg-Pfarrer Klaus Bäumlin, «die Leute realisieren, dass hier Menschen sind, die im Fall einer Ausschaffung an Leib und Leben bedroht sind. Sie merken, dass der Bund die Lage falsch einschätzt, dass man helfen muss.» Das Kirchenasyl sei auch - als Zeichen an die Asylbehörden gedacht. Belastung für BetreuerJeden Tag erscheint in den Kirchgemeinden die Kantonspolizei, um zu kontrollieren, ob noch alle Flüchtlinge da sind. Obwohl die Beamten ausnahmslos freundlich und zuvorkommend sind, haben viele der Flüchtlinge Angst vor diesen Besuchen: «Eines Tages werden sie nicht mehr die Personalien kontrollieren. Eines Tages werden sie kommen, um uns zu holen», befürchtet einer der Flüchtlinge in der Paulus-Gemeinde. Die stete Unsicherheit, die Angst der Flüchtlinge belastet aber auch die Betreuerinnen und Betreuer: «Ich bin schon des Nachts aufgewacht und in Panik fast ins Kirchgemeindehaus gerannt, um nachzusehen, ob sie noch alle da sind», berichtet Pfarrer Marcel Dietler von der Johannes-Gemeinde, die ebenfalls zehn Flüchtlinge aufgenommen hat. Ein Weg, der eigenen und der Angst der Flüchtlinge zu begegnen, sind die regelmässigen Abendgebete, die in der Johanneskirche zusammen mit den Kosovo-Albanern durchgeführt werden. Die Nachrichten am Fernsehen und am Radio, insbesondere über Ex-Jugoslawien, erhielten ein ganz anderes Gewicht im Umgang mit den Flüchtlingen, sagt Dora Berger. «Plötzlich kennt man die Menschen, um die es geht. Sie sei schon drauf und dran gewesen, zu Bundespräsident Adolf Ogi zu gehen, um zu protestieren. «Man kann doch nicht vom geheizten Büro und vom Schreibtisch aus bestimmen, eine Ausschaffung nach Kosovo sei ,zumutbar'», empört sich Dora Berger. Alles nicht wahr?Die beiden älteren Söhne der albanischen Familie in der Pauluskirche würden im Fall einer Ausschaffung nach Kosovo auf der Stelle ins serbische Militär eingezogen und unausgebildet nach Bosnien an die Front geschickt -glauben sie. Der Vater, schon einmal verhaftet, würde innert kürzester Zeit wieder ins Gefängnis geworfen - befürchtet er. Der jüngere Sohn, der sich nach einem Eingriff in einem Berner Spital im ehemaligen Jugoslawien einer zweiten Operation unterziehen müsste, würde von den serbischen Ärzten nicht behandelt oder gar -getötet - behauptet er. Aber wenn all diese Ängste und Befürchtungen reine Erfindungen, Phantastereien, Lügen sind, um in der Schweiz bleiben zu dürfen: Warum hört die Mutter denn nicht auf zu weinen?
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Die Freie Liste dankt den Kirchen für ihren MutDie Freie Liste (FL) danke den Kirchgemeinden, «die bereit sind, abgewiesenen Flüchtlingen Kirchenasyl zu gewähren für ihren Mut und ihren Einsatz». Neben der rechtlichen Seite beinhalte der Umgang mit Asylbewerbern auch eine starke moralische ethische Komponente, schreibt die Partei in einer Medienmitteilung und hält weiter fest: «Das Kirchenasyl ist eine Reaktion auf schwer verständliche Entscheide der Bundesbehörden und wird von der Freien Liste voll und ganz unterstützt.» Die Partei hoffe, dass sich Regierungsrat Peter Widmer von den Druckversuchen der bürgerlichen Parteien nicht beeinflussen lasse und die sich nun im Kirchenasyl befindenden KosovoAlbaner nicht in ihre ehemalige Heimat zurückschicke, «wo sie nach Ansicht massgeblicher Kreise an Leib und Leben bedroht wären». Der Polizeidirektor will anfangs nächster Woche über das weitere Vorgehen für die von den Bundesbehörden beschlossene Ausschaffung der rund 270 Asylsuchenden aus Kosovo entscheiden, welche sich gegenwärtig im Kanton Bern befinden. SVP und FDP haben in den letzten Tagen den Regierungsrat aufgefordert, für die Ausschaffung endlich die notwendigen Schritte einzuleiten. uh |
Flüchtlinge und Betreuer «glauben fest an eine Wende»Mit einer Gebets-Wache sollen heute die erstarrten Fronten im Konflikt um die Ausschaffung der Kosovo-Albaner aufgeweicht werden. Derweil bangen und hoffen die Flüchtlinge im Kirchenasyl und ihre Betreuer auf eine Wende.Beim Wort «Angst» zuckt der junge Mann aus Kosovo leicht zusammen. Er hat zusammen mit einer Familie mit sechs Kindern und einem andern jungen Landsmann vor einem Monat in der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Johannes in Bern Schutz gefunden. Mit einer Kerze in der Hand sitzt er beim Abendgebet zusammen mit Freunden, Betreuerinnen und Betreuern in der Kirche. Mit ernsten und gezeichneten Gesichtern singen und lesen die Menschen aus der Bibel und sprechen sich Mut zu. Pfarrer Marcel Dietler bittet Gott um den «Geist der Liebe», dass «eine Welle der Liebe durch diesen Kanton geht und dass davon auch die Bundesbehörden bewegt werden». «Ja, wir haben furchtbare Angst», sagt der junge Kosovo-Albaner im anschliessenden Gespräch im Kirchgemeindehaus, wo die abgewiesenen Asylsuchenden wohnen. Er wisse, dass er auf der Fahndungsliste der serbischen Polizei stehe und sofort verhaftet würde, wenn er in seine Heimat zurückkehre. Vor seiner Flucht habe er sich der Eingliederung in die serbische Armee widersetzt und sei zusammen mit seinem Bruder geflohen. In der Zwischenzeit habe die Polizei seine Familie misshandelt und aus ihrem Haus vertrieben. Wo sich die Familie jetzt befindet, wisse er nicht. Einschulung der KinderDas aussergewöhnliche Leben im Kirchgemeindehaus hat sich inzwischen eingependelt. Der Betreuer und Theologiestudent Lukas Mühlemann hat eine provisorische Schule für die Kinder der Flüchtlingsfamilie eingerichtet. Die Kinder, die lange Zeit keine Schule besuchen konnten, hätten richtig Hunger nach Wissen und machten auch grosse Fortschritte. Mühlemann sieht den Unterricht denn auch keineswegs als Beschäftigungsprogramm. Er mache eine Art Einschulung, die darauf ausgerichtet sei, dass die Kinder bald einmal eine reguläre Schule besuchen könnten. Mühlemann ist wie die andern in der Betreuung engagierten Frauen und Männer fest davon überzeugt, dass es noch zu einer Wende kommt. «Auch wenn es für uns neben der normalen Arbeit eine sehr stressige Situation ist, lassen wir uns nicht zermürben», bestätigt Pfarrer Marcel Dietler. Aber er könne sich natürlich der ständig vorhandenen Angst und Unsicherheit nicht entziehen. Wenn er ein Polizei- oder Feuerwehrhorn höre, zucke er unwillkürlich zusammen. Er sei auch schon in der Nacht aufgewacht und beinahe in Panik ins Kirchgemeindehaus gerannt, um nachzusehen, ob die Flüchtlinge noch da seien. Fackelzug zum BundeshausEs werde viele junge Menschen, aber auch alte Mütterchen geben, die sich bei einem Polizeieinsatz in der Kirche schützend vor die Kosovo-Albaner stellen werden, glaubt Dietler. Doch an eine Polizeiaktion mag der Pfarrer vorderhand nicht denken. Er ist überzeugt, dass sich die verhärteten Fronten im Gespräch noch aufbrechen lassen. Ein erster Schritt dazu soll die von der Koordinationsgruppe der 18 Schutz gewährenden Kirchgemeinden und dem Synodalrat Bern-Jura organisierte Gebets-Wache sein, die heute um 17.30 Uhr in der Berner Heiliggeistkirche stattfindet. Nach dem Gebet in der Kirche wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Fackelzug vors Bundeshaus ziehen und dem Bundesrat als symbolisches Geschenk einen runden Tisch überreichen. >ul
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Kosovo: Eine Mehrheit, die von der Minderheit drangsaliert wirdVon Redaktor Walter Lüthi Wenn Vertreter des Bundesamtes für Flüchtlingsfragen am Fernsehen etwa ihre Sicht der Lage in der serbischen Provinz Kosovo erläutern, werden sie nicht müde darauf hinzuweisen die dortigen Albaner bildeten die Mehrheit. Das stimmt: 90 Prozent der etwa zwei Millionen Menschen der Provinz sind (muslimische) Albaner, die restlichen zehn Prozent sind Serben. Sie bilden in der Tat zahlenmässig die Minderheit. Aber es ist (unbestritten) diese Minderheit der Serben, welche die Mehrheit drangsaliert. Das «klassische Minderheitenproblem», einhergehend mit politischer Diskriminierung, wirtschaftlicher Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen, ist in Kosovo auf den Kopf gestellt. Und diese Tatsache will vielen Bürokraten offenbar, nicht in den Kopf. Klima der AngstZahlreiche Organisationen - allen voran Amnesty International und Beobachter der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), die Bewegung für eine offene, demokratische Schweiz (Bods) oder Caritas haben in den vergangenen Monaten immer und immer wieder auf die sich praktisch täglich verschlimmernde Lage der Albaner hingewiesen: Der seit Ende der achtziger Jahren von Belgrad systematisch aufgebaute Unterdrückungsapparat verschärft das Klima der Angst. In jüngster Zeit mehren sich Meldungen über Massenverhaftungen, über willkürliche Hausdurchsuchungen serbischer Polizisten, die oft mit Panzern ausgerüstet ganze Dörfer angsteinflössend umzingeln - in der Regel unter dem Vorwand, nach Waffen zu suchen. In Wirklichkeit sind solche und andere Vorkommnisse Teil. der gezielten Repression. Oft gehen solche Hausdurchsuchungen einher mit körperlichen Misshandlungen nicht nur der gesuchten Männer, sondern von Frauen und gar Kindern. Verhaftungen sind an der Tagesordnung, anschliessende Misshandlungen im Gefängnis ebenfalls. Chronik des SchreckensAls zuverlässig geltende Berichte, welche albanische Informationsdienste im Ausland herausgeben, werden zu einer Chronik permanenten Schreckens: «Am 13. Juni (dieses Jahres) begab sich eine Einheit der serbischen Polizei in die Dörfer Voksh und Sllup im Bezirk Decan. Sie durchsuchte sechs Häuser, zerstörte die Möbel und nahm alles Geld mit, das die Familien besassen.» Solche Ereignisse sind nicht isoliert. Zwei Tage später: «Am 15. Juni schlugen auf dem Busbahnhof von Gjilan serbische Polizisten die Schüler Arsim Isufe, Selami Ahmeti aus Kravica sowie andere Schüler des Gymnasiums ,Arberia`. Die Polizisten zerrissen alle Bücher und Hefte der Schüler und drohten, sie zu töten, wenn sie weiterhin den albanischen Unterricht besuchten» - zwei Beispiele nur serbischer Repression gegen die Albaner, die längst zum Alltag geworden ist und diesen lähmt. Land ohne HoffnungDie serbische Minderheit, allen voran die Polizei, die ungestraft Greueltaten begehen kann, und das serbische Militär, das mit Kampfflugzeugen und -helikoptern über Dörfern und Städten kreist und ganze Felder mit Minen belegt, hat aus Kosovo ein Land ohne Hoffnung und aus der Hauptstadt Pristina eine belagerte Stadt gemacht: Die örtliche Wirtschaft steht praktisch still; ganze albanische Belegschaften sind aus serbischen Industriekombinaten und Bergwerken entlassen worden; in einigen Dörfern und Städten beträgt die Arbeitslosigkeit hundert Prozent! Hunderttausende von Familien stehen buchstäblich vor dem Ruin oder können sich nur mehr mit Überweisungen von im Ausland arbeitenden Angehörigen über Wasser halten - allein in der Schweiz leben etwa 80'000, teils seit Jahren assimilierte Kosovo-Albaner. Vor allem aber hat sich das Ende Mai 1992 über Rest-Jugoslawien verhängte Uno-Embargo katastrophal auf die Versorgungslage ausgewirkt: Belgrad verhängte mehr oder weniger, wie im Spätherbst 1991 bereits über den muslimischen Teil Bosniens, selber eine Wirtschaftssperre über die Provinz Kosovo. Der nach dem Tod Titos 1980 wiedererwachte serbische Nationalismus hat Kosovo in Erinnerung an die Schlacht auf dem Amselfeld 1389 zum Zentrum des übersteigerten mythischen Zentrums (Gross-)Serbiens werden lassen (die 11'000 Quadratkilometer umfassende, einst türkische Provinz wurde 1913 Serbien zugeschlagen; zwischen den Weltkriegen erlebte Kosovo eine ähnliche Repressionspolitik wie jetzt). Gleichschaltung im Jahr 1989Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre wurden die Kosovo-Albaner von Belgrad regelmässig beschuldigt, sie unterdrückten die serbische Minderheit (das wiederum führte zu Demonstrationen der Albaner gegen die Serben). In Wirklichkeit sind sie zu Opfern des grossserbischen Wahns geworden: Die einstige, von Tito 1968 mit weitgehenden Rechten ausgestattete autonome Provinz wurde 1989 von Serbiens Präsident Milosevic mit seinem pointiert nationalistischen Programm genau 600 Jahre nach der Schlacht au dem Amselfeld, welche die Türken gewonnen hatten - mit Serbien gleichgeschaltet und die Selbstverwaltung und die kulturelle Autonomie aufgehoben Im Herbst 1991 wurden Tausende von Lehrern, Professoren, Ärzten und Krankenschwestern entlassen. Aus politischen Gründen verloren damals 85'000 Albaner ihre Jobs. Die Politik Belgrads, die albanischen Schulen und Universitäten gleichzuschalten, beantworteten die Albaner mit einem Schulstreik und der Gründung eigener «Untergrundschulen und -universitäten». Ethnische SäuberungDie seit bald fünf Jahren herrschende Repressionsmaschinerie kennt ein Doppelziel: Einerseits betreiben die Serben eine «Apartheidpolitik» gegenüber der Bevölkerungsmehrheit, andrerseits eine «ethnische Säuberung»: Hunderttausende von Albanern haben seit Ende der achtziger Jahre ihre Heimat verlassen - aus Angst vor Diskriminierung und Misshandlung (oft ganzer Sippen) oder wegen fehlender wirtschaftlicher Möglichkeiten. Jüngst haben zwei Elemente die Lage verschlimmert: Im Sommer wies Belgrad die KSZE-Mission aus Kosovo aus, und das südliche Mazedonien verlangt neuerdings für die Kosovo-Albaner ein Visum - Tausenden wird damit die letzte Fluchtmöglichkeit verbaut. |
Leitartikel - von Redaktor Erich KobelZwiespalt zwischen Humanität und Gesetz - Ausschaffung von rund 300 Menschen nach KosovoAbwiegeln, bis Kosovo brennt?Wie bequem ist es doch, sich auf den Buchstaben des Rechts zu berufen und deshalb die Rückschaffung von rund 300 Menschen nach Kosovo als unvermeidlich hinzustellen garniert womöglich, zwecks Beruhigung des eigenen Gewissens, mit Worten des Bedauerns. Und wie bequem ist es doch, ein flammendes Bekenntnis zur Humanität abzulegen, Andersdenkende der Unmenschlichkeit zu zeihen und sämtliche rechtlichen Aspekte des Problems beiseitezuschieben. * Wie unbequem dagegen haben es jene, die sich nicht einfach zwischen Rechtsstaatlichkeit und Humanität entscheiden können oder wollen, die emotional und rational hin- und hergerissen werden zwischen diesen beiden wichtigen Gütern einer Demokratie. Jene, denen in einem dermassen sensiblen Bereich absolute Positionen und kompromisslose Standpunkte eher verdächtig sind, als dass sie darin einen Hort der Zuflucht erblicken. Jene, die nun sogenannt «unmissverständlich» Stellung bezogen haben, sollten sich nicht täuschen: Die in den Parteizentralen formulierten Communiqués spiegeln - hüben wie drüben - bei weitem nicht die Stimmung an der Basis. Wer hören will, vernimmt reihenweise Bekenntnisse von Freisinnigen gegen die Rückschaffung und zuhauf Forderungen von SP-Mitgliedern nach Ausweisung der Menschen nach Kosovo. Mit dem überholten Links/rechtsSchema ist das Problem nicht zu fassen. * Ein Riss geht vielmehr mitten durch Bevölkerung, Parteien und Behörden hindurch, gleichsam die Komplexität der Frage und die Widersprüchlichkeit zwischen der Humanität und dem Buchstaben des Gesetzes spiegelnd. * So gesehen hat sich im Handeln von Stadtberner Regierungsmitgliedern - hier das Bemühen der Gesamtbehörde um eine gütliche Lösung, dort die harte «Rechtsbelehrung» des Polizeidirektors an die Adresse der Kirchgemeinden - bloss die allgemeine Befindlichkeit akzentuiert. Zwei Seiten hat abermals die Aktion von Gemeinderat Kurt Wasserfallen: Zwar war sie gewiss nicht von politischer Sensibilität und Klugheit geprägt, sondern vielmehr eine unnötige Kraftmeierei - aber natürlich hat Wasserfallen recht, wenn er die Rechtslage hinsichtlich des Vollzugs einer Rückschaffung als eindeutig und keinen Ermessensspielraum offenlassend bezeichnet. * Aus rechtsstaatlicher und staatspolitischer Sicht haben sich auch die Kantonsregierung und Polizeidirektor Peter Widmer bloss konsequent gesetzestreu verhalten. Offen bleibt für den Aussenstehenden allerdings, ob auf der politischen Ebene das Optimum getan wurde; und einen schalen Nachgeschmack hinterlassen Formulierungen wie «Ausschaffung in Würde», so gut sie auch gemeint sein mögen. Die (vermeintliche!) Würde wird nur Platz finden, sofern die kirchlichen Kreise in der Hauptsache nach- und ihren Wunsch auf eine weitere Beherbergung der Menschen aus Kosovo aufgeben. Andernfalls rückt das Schreckensszenario von Kirchen stürmenden Polizeigrenadieren in den Bereich des Möglichen. * Nicht bei den Gemeinden und nicht beim Kanton liegt effektiv das Instrumentarium zur Entschärfung des Problems, sondern beim Bund. Und dessen Behörden verfügen, so sie wollen, auch über den erforderlichen Ermessensspielraum. Im Bundeshaus herrscht aber nach wie vor die Auffassung, eine Rückschaffung der Menschen aus Kosovo sei vertretbar - wiewohl seitens des zuständigen Amts keineswegs bestritten wird, dass die Lage in der von den Serben kontrollierten Provinz höchst beunruhigend ist. In der Tat: Die Berichte, auch von «unverdächtigen» Stellen, über die alltägliche Gewalt in ihren mannigfachen Formen und die politisch-militärischen Perspektiven in Kosovo ergeben ein düsteres, ein erschreckendes Bild. Hoffnung ist um so weniger in Sicht, als sich die internationale Gemeinschaft ja längst aus der Verantwortung um das Geschehen im ehemaligen Jugoslawien abgemeldet hat und dem schändlichen Treiben der Serben ungerührt zusieht. * Weil kantonale und kommunale Behörden tatsächlich durch die Pflicht gebunden sind, eine Ausschaffungsverfügung vollziehen zu müssen, könnten nun einzig noch die Mitglieder der eidgenössischen Räte ein Gegengewicht zur unnachgiebigen Position der exekutiven Organe schaffen. Und wer einwendet, ein Einlenken - im Sinne eines Moratoriums - wäre rechtlich unhaltbar und willkürlich, muss sich erstens auf den fraglos vorhandenen Ermessensspielraum hinweisen lassen und zweitens für sich selber die Frage beantworten, ob man denn in diesem Lande in anderen Belangen stets unverzüglich und uneingeschränkt getreu nach dem Buchstaben des Gesetzes handle - wenn es nicht um den Schutz bedrohter Menschen, sondern zum Beispiel um politische und materielle Vorteile und Interessen geht. * Will die Schweiz noch etwas von ihrem ohnehin schon erheblich beeinträchtigten Ruf eines humanitären Staates retten, so müssen die Ausschaffungen bis auf weiteres aufgeschoben werden. Das Argument, andere Länder täten dies ja auch nicht, ist beschämend; geradezu zynisch die sinngemässe Begründung, noch herrsche in der Provinz Kosovo kein offener Krieg. Will man denn weiter abwiegeln und mit einer Neubeurteilung der Situation zuwarten, bis Kosovo brennt? Und dann in einer diplomatischen Note «die ausserordentliche Besorgnis des Bundesrates und des Schweizervolks» ausdrücken? |
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«Gemeindeforum Paulus» in der Länggasse: Diskussion über das Kirchenasyl und über das Verhältnis der Kirche zum RechtsstaatKirchenasyl: Was ist des Kaisers, was Gottes?Wo nun gegen Euch, Gnädige Herren, und Eure eigene Person oder auch gegen die Vögte und Beamten im Land etwas Hitziges und Hochmütiges geredet würde, wird es Euch sehr zur Ehre und Ruhm gereichen, wenn Ihr das gar nicht so schwer nehmt . . . dsb. Mitte September, als abgewiesenen Asylbewerbern aus Kosovo Ausschaffungen im grossen Stil drohten war es soweit: 18 Berner Kirchgemeinden gewährten rund 110 Flüchtlingen sogenanntes Kirchenasyl. Seither befinden sich diese Gemeinden in (oder zumindest am Rande) der Illegalität. Die Reaktionen sind nicht ausgeblieben: Vorab bürgerliche Kreise sprachen von einer Unterwanderung des Rechtsstaates durch die Kirche. Unter den 18 Kirchgemeinden mit Kirchenasyl befand sich auch die Paulusgemeinde im Berner Länggassquartier. «Der Vorwurf der Unterwanderung ist natürlich sehr schwer», meinte Pfarrer Ruedi Ramser am «Gemeindeforum» vom Donnerstag abend, zu welchem das Pfarramt und der Kirchgemeinderat die Gemeindemitglieder eingeladen hatten und an welchem das Verhältnis der Kirche zum Rechtsstaat erörtert wurde. «Wir wollen», sagte Ramser, «uns als Gemeinde verständigen und zusammenwachsen im gemeinsamen Verständnis darüber, was Kirchenasyl ist. » * Zunächst allerdings musste die Frage erörtert werden, was denn der Rechtsstaat überhaupt sei: «Nach der Definition, dass alles Rechtsstaat ist, was auf Gesetzen beruht, wäre auch das Hitlerregime ein Rechtsstaat gewesen», gab ein älterer Anwesender zu bedenken. Das englische Wort «justice» bedeute sowohl «Recht» wie auch «Gerechtigkeit»; das Kirchenasyl sei ein «Appell an die - höhere - Auffassung von Gerechtigkeit». Recht ohne Gerechtigkeit sei Unrecht. Der demokratische Staat lebe von der Partizipation seiner Bürgerinnen und Bürger; deshalb habe die Kirche das Recht, den Staat an die Rechtsstaatlichkeit zu erinnern. Eines jedenfalls sei sicher: «Rechtsstaat heisst nicht, dass der Staat immer recht hat.» * Die andere Frage war, ob es Aufgabe der Kirche sei, tatsächliches oder vermeintliches staatliches Unrecht mit Ungehorsam zu beantworten; letztendlich sei doch die Kirche dem Staat untergeordnet, wurde kritisch eingewendet. Oder, wie die Frage auf einem aufliegenden Papier formuliert war: Was sagt die Bibelstelle «Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist» über Gehorsam und Ungehorsam gegenüber dem Staat aus? Diese Stelle, fand eine Votantin, sei nicht so zu interpretieren, dass alles Weltliche und Öffentliche eine Staatsangelegenheit und im Gegensatz dazu alles Geistliche - und nur das Geistliche - Sache der Kirche sei. «Der Kaiser darf Steuern einfordern. Aber er hat nichts zu sagen über das Leben und den Tod eines Menschen.» Genau um das gehe es aber bei den drohenden Ausschaffungen: um Leben und Tod. Bei Problemen wie Armut, Obdach- und Arbeitslosigkeit gebe es für die Kirche zahlreiche Möglichkeiten, sich auf legale Art und Weise zu engagieren. Und diese legale Art sei halt leider nicht immer so spektakulär und medienwirksam wie das illegale Kirchenasyl. * Einzelne der Anwesenden waren ohnehin nicht der Auffassung, dass sich die Kirchenleute strafbar machten mit dem Kirchenasyl. «Wenn ich bei Rot auf die Strasse renne um ein Kind vor dem Überfahren-Werden zu bewahren, werde ich auch nicht angezeigt», betonte etwa Andreas Schmutz vom kirchlichen Amt für Migrationsfragen. Und Pfarrer Jacob Schädelin verwies auf die zahlreichen Gerichtsprozesse wegen Kirchenasyls, die mit Freisprüchen geendet hätten. Kirchgemeinderat Peter Stämpfli wiederum meinte bezüglich der Lagebeurteilung der Bundesbehörden (wonach eine Rückkehr nach Kosovo trotz täglichen Menschenrechtsverletzungen zumutbar ist): «Solange auch nur eine kleine Gefahr besteht, dass einer der Flüchtlinge an Leib und Leben bedroht ist, kann nicht ausgeschafft werden. Dieses Risiko darf nicht in Kauf genommen werden.» Schliesslich schicke auch keine Mutter ihr Kind allein über eine vielbefahrene Strasse - auch dann nicht, wenn die Aussicht, dass das Kind die Strasse unbeschadet überqueren wird, relativ gut sein sollte. Bevor man das Kirchenasyl eingerichtet habe seien zahlreiche Vorabklärungen getroffen und intensive Verhandlungen mit den Asylbehörden geführt worden, versicherte Ruedi Ramser. Erst als diese Gespräche endgültig gescheitert waren, sei man - «als letzter Schritt» - auf das Kirchenasyl gekommen. «Wir machen das ja nicht, um uns zu profilieren.» Der Einwand, dass von diesen Bemühungen in der Öffentlichkeit kaum etwas zu vernehmen gewesen sei, sei aber berechtigt. * «Es war schwer» berichtete denn auch Kirchgemeinderätin Ottilie Hofer über die Anfänge des Kirchenasyls im Kirchgemeindehaus Paulus. «Und wir wussten, dass jeder und jede die Konsequenzen tragen muss.» Der Kirchgemeinderat sei auch nicht grundsätzlich gegen Ausschaffungen gewesen, nur gegen Ausschaffungen in diesem Zeitpunkt. «Ethnische Säuberungen, Diskriminierung, Folter: Dazu konnten wir doch nicht ja sagen in der Kirchgemeinde.» * . . Gott will die Weisheit unserer Welt auf vielerlei Weise brechen, zu Zeiten auch durch einen einfältigen und ungelehrten Menschen, solch einen unbedeutenden Dorfpfarrer. Da leistet Ihr Glaubensgehorsam, wenn lhr das mit aller Geduld ertragt als etwas, das Euch von Gott zur Besserung geschieht. (Aus dem «Berner Synodus», der Berner Kirchenordnung von 1532, wenige Jahre nachdem Martin Luther seine berühmten Thesen an die Kirche zu Wittenberg angeschlagen hatte). |
Belp: Kirchenasyl ist keine Frage - oder doch?Eine zehnköpfige Kosovo-Familie in Belp bangt um ihre Zukunft: Der Kirchgemeinderat hat sich für eine begleitete Rückführung und damit gegen das Kirchenasyl ausgesprochen. Gegen Rückführungen ganz allgemein wehrt sich eine Gemeindehelferin - und muss seither mit Morddrohungen leben.Von Katrin Neuenschwander Remund Das Los der Kosovo-Flüchtlingsfamilien in Belp nimmt sich die engagierte Gemeindehelferin Vreni Inäbnit sehr zu Herzen. Überhaupt setzt sie sich seit dreieinhalb Jahren als Erwachsenenbildnerin und Angestellte der Kirchgemeinde Belp für schwächere Mitglieder der Gesellschaft ein. Vorab arbeitslosen Menschen oder Personen in Scheidungssituationen steht sie im Auftrag der reformierten Kirchgemeinde Belp zur Seite. Immer ein wenig als Einzelkämpferin zwar, doch mit starker Unterstützung aus der Bevölkerung und mit dem Segen ihrer Arbeitgeberin. Gefährliche SchattenDoch seit einigen Monaten wird ihre Arbeit überschattet: Nachdem sie nämlich jahrelang sämtliche Anlässe und Projekte unbehelligt hatte durchführen können, stach sie mit ihrem verstärkten Engagement für die Flüchtlingsfamilien aus dem Kosovo plötzlich in ein politisches Wespennest und sorgte auch in Kirchenkreisen für Unruhe. Schlimmer noch: Erst vor wenigen Wochen erhielt die zierliche, aber zähe Frau Morddrohungen, verbunden mit der Androhung von Brandanschlägen. Von der Stadtpolizei Bern, wo Vreni Inäbnit Anzeige erstattet hatte, wurde der Absender der Post klar der rechtsextremen und ausländerfeindlichen Ecke zugeordnet. Noch kaum vergessen hat sie die Attacke, die sie an einem von ihr organisierten Frauenabend erleben musste: «Plötzlich wurde laut an unsere Tür gepoltert, genauso wie dies die Gestapo gemacht hatte. Kurz darauf wurden Eiswürfel in den Kursraum geworfen», erzählt sie. Das Ziel der Attentäter war klar: «Die drohten mir damit, mich kalt zu machen», ist sie überzeugt. SchutzvorkehrungenDiese Schandtaten werden vom Belper Kirchgemeinderat klar verurteilt: «Wir haben für Frau Inäbnit Sicherheitsvorkehrungen getroffen», erklärt Kirchgemeinderatspräsident Adrian Brönnimann. Als Sicherheitsbeamter im Kursaal nimmt er die Drohungen nicht auf die leichte Schulter und hat deshalb angeordnet, Vreni Inäbnits Büro nebst anderen technischen Schutzmassnahmen mit einer Gegensprechanlage auszurüsten. Zusätzlich wurden Verhaltensregeln empfohlen, die einen besseren Schutz gewährleisten. Ausserdem filmt eine Kamera befristet das Gebiet rund um die Arbeitsstelle von Vreni Inäbnit; die versteckte Kamera wurde allerdings auch eingerichtet, um Vandalenakten vorzubeugen. Ob die geschilderten Vorfälle im Zusammenhang mit dem Engagement der Gemeindehelferin stehen, weiss Brönnimann nicht. Vreni Inäbnit nimmt diese Unterstützung dankbar an; trotzdem hat sie Angst, weil sie nicht weiss, wer sie bedroht. Dass sie mit ihrem klaren Ziel, «Menschen in Not zu helfen» zuweilen auch in Kirchenkreisen - abgesehen vom Kirchgemeinderat - aneckt, belastet sie zusätzlich. Enttäuscht ist sie vom Entscheid des Kirchgemeinderats, der einstimmig für die begleitete Rückführung der Belper Kosovo-Familien plädiert hat. «Ob begleitet oder nicht: Die Rückschaffung ist auf jeden Fall unverantwortlich», erklärt Vreni Inäbnit dezidiert. Adrian Brönnimann verteidigt den Entscheid mit dem Hinweis, dass beim Bundesamt für Flüchtlinge klar gefordert worden sei, die Situation im Kosovo sei vor der Ausschaffung noch einmal zu prüfen. Ausserdem will die Kirche selber vor Ort rekognoszieren und helfen, dort ein Beziehungsnetz aufzubauen. Zusammen mit Pfarrer Bernhard Stähli, der sich auch als Projektleiter für die begleitete Rückführung zur Verfügung gestellt hat, musste Vreni Inäbnit die Familien über das Angebot unterrichten. Doch diese hätten ihre Unterschrift aus Angst verweigert. Damit scheiterte das Vorhaben der Kirche. Weil die Eltern blind sindGleichzeitig mit dem wachsenden Druck in der Bevölkerung gegen bernische Rückführungspläne und einer in Flüchtlingsfragen engagierten Gruppe «Besorgter Belperinnen und Belper» hat der Kirchgemeinderat zusammen mit der politischen Behörde Belps für eine der Familien humanitäres Asyl erreicht: Die Rückführung wurde hinausgeschoben, weil die Eltern der dreiköpfigen Familie blind sind. Eine andere Familie hat sich aus Angst vor der erzwungenen Rückkehr in das Krisengebiet mittlerweile in ein anderes Land abgesetzt. Aus Furcht vor weiteren Drohungen gegen Vreni Inäbnit wurde sie vom Kirchgemeinderatspräsidenten für zwei Wochen beurlaubt; eine Verschnaufpause, die sich die geplagte Frau auch gönnen wollte. Allerdings hat ihr Adrian Brönnimann gleichzeitig unmissverständlich geraten, die Familien nicht mehr zu besuchen oder an Informationsveranstaltungen von Basisgruppierungen für Flüchtlinge teilzunehmen. Der Urlaub ist zu Ende; Vreni Inäbnit will trotzdem weitermachen, doch auf die Arbeit direkt an der Basis soll sie aus Sicherheitsgründen verzichten: «Ich weiss, dass mich viele Leute unterstützen.» Mit ihrer Angst vor Attentaten muss sie allein fertig werden, «auch wenn es in der Telefonleitung knackt und ich verdächtige Briefe auf den Polizeiposten bringe» Wird geschwiegen?Vom Kirchgemeinderat fordert sie allerdings, dass dieser «einmal den Hintergründen dieser Machenschaften nachspürt». Nicht zu viel über die Angelegenheit sprechen möchte allerdings der Kirchgemeinderat: «Wir wollen nicht, dass die Angelegenheit noch mehr Staub aufwirbelt und Vreni Inäbnit zusätzlich gefährdet», erklärt Adrian Brönnimann. Dass die Tätigkeiten von Vreni Inäbnit nicht überall auf Gegenliebe stiessen, sei klar, denn mit ihrem Engagement bewege sie sich auf «sehr heiklem Terrain», ist er überzeugt. |
KOSOVO-ALBANER«Gespannte Ruhe» und Ausbau des KirchenasylsWynigen hat als 25. Kirchgemeinde beschlossen, abgewiesenen Asylbewerbern aus dem Kosovo Kirchenasyl zu gewähren. Da auf Mitte Januar weitere Wegweisungsentscheide fällig werden, spitzt sich der Konflikt zwischen Kirche und Staat wieder zu.Die in Wynigen lebende siebenköpfige Familie aus dem Kosovo müsse die Schweiz am kommenden 15. Januar verlassen, die Rückkehr in ihre Heimat sei zumutbar, hat die Asylrekurskommission entschieden. Wieso die Behörden die Familie mit schulpflichtigen Kindern und einem neunmonatigen Kleinkind zum jetzigen Zeitpunkt ausschaffen wollen, können viele Menschen im Dorf nicht verstehen. Wie Vreni Bertolotti, die Präsidentin der Asylbewerber-Betreuungsgruppe, auf Anfrage erklärt, habe man deshalb Unterstützung bei der Kirche gesucht und auch gefunden. Der Kirchgemeinderat hat vorgestern Mittwochabend beschlossen, der Familie Kirchenasyl zu gewähren. Humanitäre GründeEs gehe dabei nicht darum, den Asylentscheid in Frage zu stellen, sagt Bertolotti. Man wolle lediglich erreichen, dass die Kosovo-Albaner als Gewaltflüchtlinge anerkannt würden und eine Aufenthaltsbewilligung von drei oder sechs Monaten aus humanitären Gründen erhielten. Wynigen ist mit dieser Haltung nicht allein. Laut Franziska Bangerter Lindt vom Kirchlichen Amt für Migrationsfragen ist Wynigen bereits die 25. Kirchgemeinde im Kanton Bern, welche beschlossen hat, abgewiesenen Asylsuchenden aus Kosovo Schutz in den Kirchen zu gewähren. In den nächsten Tagen stünden zudem Entscheide in weiteren Gemeinden an. Grund für diese Ausweitung des Widerstands in den Kirchgemeinden sind die auf Mitte Januar fällig werdenden Wegweisungsentscheide von weiteren Kosovo-Albanern. Wie viele davon betroffen sind, kann allerdings niemand so genau sagen. Wie Heinz Schöni, Sprecher des Bundesamtes für Flüchtlinge (BFF), erklärt, sind die genauen Zahlen derzeit aus computertechnischen Gründen nicht verfügbar. Eine Zahl würde seiner Ansicht nach auch wenig aussagen. Denn das BFF wisse nicht, wieviel von den Betroffenen überhaupt noch in der Schweiz seien, ob sie sich im Kirchenasyl befinden, untergetaucht oder freiwillig ausgereist sind. Verlässliche Zahlen hat auch der mit dem Vollzug beauftragte Kanton nicht. Nach Auskunft von Gisela De Thomas, Vorsteherin des kantonalen Amtes für Polizeiverwaltung, nimmt der Kanton keine Aufschlüsselung nach Herkunftsländern vor. «Schonfrist» beendetOb der Kanton nach Ablauf der Schonfrist über die Festtage handeln wird, hängt laut De Thomas von den Bundesbehörden ab. Weil die Transitroute über die mazedonische Hauptstadt Skopje nach wie vor geschlossen ist, verhandelt das BFF weiterhin über Alternativmöglichkeiten. Geprüft werden Wege via Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Wann Ergebnisse vorliegen, kann der BFF-Sprecher nicht sagen. Nichts geändert hat sich an der festen Absicht, die Wegweisungen zu vollziehen. Innerkirchliche BelebungPfarrerin Franziska Bangerter Lindt spricht von einer «gespannten Ruhe». Man hoffe immer noch, den Fall X vermeiden zu können: «Aber wenn es zu Kirchenräumungen kommt, wird es von den Kirchen her gewaltfreien Widerstand geben.» Und obwohl die Frage um das Kirchenasyl auch zu innerkirchlichen Auseinandersetzungen führt, sieht Bangerter darin auch Positives: «Zum erstenmal seit langem werden in den Kirchgemeinden wieder wesentliche Probleme diskutiert.» Die Diskussionen um Migrationsprobleme hätten vielerorts «die Menschen aufgerüttelt und einen Prozess in Gang gesetzt, den ich gutfinde.» Wahlpolitische Frage?Auf der andern Seite befürchtet aber die Vertreterin des Migrationsamtes, dass der Konflikt zu einer eigentlichen Belastungsprobe in den Beziehungen zwischen Kirche und Staat werden könnte. Mit den anstehenden kantonalen Wahlen bestehe zudem die Gefahr, dass die Sache verpolitisiert werde. Denn es gebe deutliche Zeichen, dass der Druck von politisch rechts stehenden Parteien auf die Behörden wachse. Doch dies dürfe die Kirchen nicht daran hindern, sich für die Schwachen einzusetzen: «Denn die grösste Belastung tragen die betroffenen Flüchtlinge.» Urs Lüthi |
KIRCHENASYLBittgottesdienst für Kosovo-Albaner und Ex-JugoslawienEin ganzes Berner Münster voller Solidarität für FlüchtlingeMehrere hundert Menschen haben gestern abend an einem Bittgottesdienst für abgewiesene Asylsuchende aus Kosovo und für den Frieden in Ex-Jugoslawien teilgenommen. Abwechselnd mit Tanz, Stille, Gesang und Wort kämpften sie für mehr Menschlichkeit - und gegen die eigene Ohnmacht.dsb. Es war eine eindrückliche Demonstration, welche das Berner Münster gestern erlebte: Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt - von Frauen, Männern und Kindern, die sich aufgemacht hatten, gegen die Ausschaffungspraxis der Schweizer Asylbehörden ein Zeichen zu setzen. Und eine ungewöhnliche dazu: Nach den Ansprachen erhoben sich die Leute, um gemeinsam zur Orgelmusik durch die Kirche zu tanzen. Alle Aktionen unterstützenEs gelte, gegen Terror und Gewalt Stellung zu nehmen und die Flagge der Humanität hochzuhalten, betonte Synodalratspräsident Heinz Flügel: «Wir dürfen uns nicht zu Komplizen der Inhumanität machen.» Wichtig sei die Unterstützung sämtlicher Aktionen, welche den Frieden in Ex-Jugoslawien förderten - und auch das Kirchenasyl sei eine solche Unterstützung. Es brauche wohl nicht allzuviel Phantasie, um sich vorzustellen, was ein Jude empfinde, wenn die Schweiz Flüchtlingen die Aufnahme verweigere, meinte der Berner Rabbiner Marcel Marcus. Für die Juden sei die Parole «Das Boot ist voll» eine existentielle Frage gewesen - genauso, wie sie es für die heutigen Flüchtlinge sei. «Hätte man auch meinen Vater vor 50 Jahren ausgeschafft, so wäre ich wohl nie geboren worden», sagte der Rabbiner. Zu Solidarität und Menschlichkeit riefen im Münster auch die Schriftstellerin Erica Pedretti, der Schriftsteller Manfred Züfle und die Schauspielerin Silvia Jost auf. |
WORB/KirchgemeindeFragen zum Kirchenasylahr. Der Entscheid des Worber Kirchgemeinderats, zwei Familien aus dem Kosovo Kirchenasyl zu gewähren, hat in der Gemeinde unterschiedliche Reaktionen bewirkt. So kamen bei einer Sammlung für die Betreuung der beiden Familien - die eine hat sich inzwischen nach Deutschland begeben - 48'000 Franken zusammen; das ist mehr, als in der Gemeinde Worb für die Aktion «Brot für alle» einbezahlt worden ist. Es gab aber auch negative Echos und einige Kirchenaustritte zu verzeichnen, wie Kirchgemeinderatspräsident Toni Grossenbacher berichtete. Kaum genutzt haben die Kritiker das Angebot des Kirchgemeinderats zu einer Aussprache über die Problematik des Kirchenasyls. Lediglich ein Besucher vertrat die Meinung, das Kirchenasyl sei hinfällig geworden, der Kanton müsse sich um die Asylbewerber kümmern, die nicht ausgeschafft werden könnten. Genehmigt hat die Kirchgemeindeversammlung die Rechnung 1993, die bei Aufwendungen von 2 Millionen Franken mit einem Ertragsüberschuss von knapp 400'000 Franken abschliesst, der für zusätzliche Abschreibungen verwendet worden ist. Die durch den Wegzug von Pfarrer Reiner Rohloff entstandene Lücke wird vorübergehend durch Pfarrerin Brigitte Bühler abgedeckt, die zurzeit ein 100-Prozent-Pensum versieht. Ab 1. August wird Isabelle Noth als Pfarrverweserin in Rüfenacht tätig sein, sie soll im November an der Kirchgemeindeversammlung als neue Pfarrerin gewählt werden. Bereits im Amt ist die neue Rüfenachter Kirchgemeindehelferin Elisabeth Wäckerlin-Forster. In Worb versieht gegenwärtig der Theologieprofessor Klaus-Peter Blaser das Amt eines Stellvertreters für den im Urlaub weilenden Pfr. Alfred Zimmermann. |