GFL WORB«Gemeinde soll handeln»Die Grüne Freie Liste verlangt mit einem Vorstoss, dass die Gemeinde Worb in Sachen Energie aktiv wird.«Energiestadt Worb»: Dieses Label wollen die Grünen der Gemeinde Worb erreichen. Darum verlangen sie vom Gemeinderat, dass jetzt in Sachen Energie gehandelt wird. Punktuelle Massnahmen wie die Solar-Warmwasseranlage im Schulhaus Rüfenacht oder einzelne begrünte Flachdächer seien zwar ein Ansatz, aber genügten nicht, schreibt die Grüne Freie Liste (GFL) Worb in einer Mitteilung. Der Verbrauch von nichterneuerbaren Energien sei zu senken, verlangt die GFL. Die Gemeinde Worb verhalte sich in Fragen der Energienutzung und der Energiebeschaffung eher abwartend und passiv. Das stört die Grünen. Worb springe immer erst beim zweitletzten Wagen auf, um nicht das Schlusslicht tragen zu müssen. Andere Gemeinden, wie Münsingen, Ostermundigen und Langenthal aber hätten laut GFL auf der Lokomotive Platz genommen. Die GFL fordert, dass sich auch Worb dort einreiht und eine konsequente Energiepolitik betreibt. mg/cng |
WORBGrüne wollen Labelbrg. Mit einer Motion im Gemeindeparlament will die Grüne Freie Liste Worb erreichen, dass Worb «die Energiefrage bewusster und intensiver» angeht, wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist. Konkret verlangt die Partei, Worb solle das Label Energiestadt (der «Bund» berichtete) anstreben und die Vorgaben von Energie 2000 umsetzen. Punktuelle Massnahmen wie die Solar-Wasseranlage im Schulhaus Rüfenacht und die Begrünung einzelner Flachdächer seien zwar gute Ansätze, reichten aber nicht aus, den Verbrauch der nichterneuerbaren Energien auf ein vertretbares Mass zu senken, heisst es in der Pressemitteilung weiter. |
WORB«Energie ist kostbar»Die Worber Behörden sollen in Energiefragen über die Bücher gehen. Das wollte GFL-Präsident Hans-Ulrich Steiner mit einer Motion erreichen. Anstoss dafür sollte die Bewerbung um die Labels «Energiestadt» und «Energie 2000» geben. «Energie ist ein kostbares Gut. Und ein sorgsamer Umgang mit ihr ist unsere Pflicht», begründete Steiner seinen Vorstoss. Worb sei mit seiner Energiepolitik auf dem richtigen Weg, entgegnete Gemeinderat Ernst Hauser (SVP). Und er riet dem Parlament davon ab, die Motion zu überweisen. «Unterschätzt die Kosten nicht», mahnte er. «Wer weiss, ob wir nicht eine neue Stelle schaffen müssten.» «Wir wollen keinen unnötigen Bürokratismus», doppelte FDP-Sprecherin Franziska Fritschy nach. «Worb braucht keine Labels, um sorgfältig mit der Energie umzugehen.» Dem hielt Hans Ulrich Joss (SP) entgegen, Ziel des Ganzen sei einzig, die Energiepolitik zu überdenken. «Eine Gesamtschau wäre sinnvoll.» Schliesslich folgte die Mehrheit des Parlaments der Argumentation von Steiner und Joss und überwies den Vorstoss in Form eines Postulat. ger Der Bund, 20. Mai 2000 WORBVoller Energiepd. Worbs Exekutive ist gebeten, die Arbeiten zum Erreichen der Labels Energiestadt und Energie 2000 in Angriff zu nehmen. Das Gemeindeparlament hat an seiner Sitzung ein Postulat von Hans-Ulrich Steiner (gfl) erheblich erklärt. |
AKTIONSTAGWorb putztDie Umweltkommission lädt die Bevölkerung zum Abfallsammeln ein. Als Belohnung lockt ein Mittagessen.bas. Elf Schulklassen haben ihren Beitrag zum Aktionstag bereits geleistet: In Zeichnungen und Plakaten rufen die Schülerinnen und Schüler dazu auf, am Samstag, 25. Mai, am Vormittag beim Abfallsammeln mitzuhelfen. Initiiert habe den Anlass mit dem Slogan «Worb ab Mai Ghüder frei» die Fachkommission Umwelt, sagte Gemeinderat Peter Hubacher gestern an einer Medienorientierung. Nebst dem Verkehrsverein hälfen aber auch die verschiedenen Worber Dorfgemeinschaften mit. Ziel der Aktion sei unter anderem, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass der allgemeine Wegwerf-Trend vor Worb nicht Halt mache. Nebst dem Kehrichtsammeln ist geplant, beliebte Entsorgungsmulden im Gelände mit Kies aufzufüllen. Nach getaner Arbeit erhalten die Abfallsammlerinnen und -sammler im Werkhof einen Imbiss serviert - «mit einer show-mässigen Überraschung», wie Hubacher gestern ankündigte. Wie viele Worberinnen und Worber sich am Aktionstag beteiligen werden, sei schwierig abzuschätzen, meinte er: «Wenn 50 Leute kommen, sind wir sicher zufrieden». Wer mitmachen möchte, kann sich bis am 11. Mai bei der Bauabteilung, Bärenplatz 1, 3076 Worb, anmelden. Die Anmeldung ist auch via www.worb.ch (News) möglich. |
Argumente für ein LabelGegen den Willen des Gemeinderats strebt Worb das Energiestadt-Label anEigentlich wollte der Worber Gemeinderat das Thema «Energiestadt» zu den Akten legen. Ihm scheint der finanzielle Aufwand für den Erwerb des Labels zu hoch. Auch wenn dieser ein wichtiger Schritt im Sinne der lokalen Agenda 21 wäre, schreibt der Gemeinderat in seinem Abklärungsbericht, seien in Worb die personellen und finanziellen Kapazitäten nicht vorhanden. Gemeinderat Ernst Hauser sprach im Rahmen einer kleinen Energie-Debatte im Grossen Gemeinderat von Worb am Montag von einem Einmalaufwand von 200'000 Franken und weiteren Kosten, die noch nicht berechenbar seien. Unterstützung erhielt die Exekutive von Ueli Brechbühl (svp): «Lieber nach Energievorbildern leben, als ein Zertifikat erlangen»; oder Hanspeter Stoll (fdp): «Labels sind primär Bürokratie». Die Parlamentsmehrheit machte dem Ansinnen des Gemeinderats aber einen Strich durch die Rechnung. Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) bedauerte die Haltung des Gemeinderates, das Thema Energiestadt-Label nicht mehr weiterverfolgen zu wollen - wären die Voraussetzungen in Worb doch erfüllt. Es sei aus Sicht der GPK unverständlich, aufgrund von fehlenden Kapazitäten auf die Erlangung des Labels zu verzichten, sagte Bruno Wermuth (svp). Hans Ulrich Steiner (gfl) warf dem Gemeinderat vor, beim Thema Energie auf die Bremse zu stehen. Ausserdem sagten er und andere Redner, dass viele «Energiestadt»-Gemeinden mit einer 10-Prozent-Stelle die personellen Anforderungen abdecken würden. Das Parlament beschloss schliesslich, das von Hans Ulrich Steiner bereits vor zwei Jahren eingereichte Postulat zur Erlangung des Labels nicht zu den Akten zu legen. Mit 19 zu 16 Stimmen wurde der Vorstoss nicht abgeschrieben. (mic) |
«ENERGIESTADT» WORBParlament will das LabelWorb bemüht sich um eine sinnvolle Energiepolitik und setzt sich konkrete Ziele: das Label «Energiestadt».Helena Jansen Das Worber Parlament will eine vernünftige Umweltpolitik und einen sparsamen Umgang mit Energie: Die Orientierung am Label «Energiestadt» soll verhindern, dass es dabei bei leeren Worten bleibt. Das Parlament entschied sich am Montag für einen entsprechenden Antrag der Geschäftsprüfungskommission. Im Grundsatz einigDas Qualitätslabel «Energiestadt» erhalten Gemeinden, die ausgesuchte energiepolitische Massnahmen realisieren. Das Zertifikat verpflichtet Worberinnen und Worber zu einem haushälterischen Umgang mit Energie und einer nachhaltigen Umweltpolitik - Grundsätze, gegen die am Montag auch Kritiker des Labels nichts einzuwenden hatten. «Politischen Zündstoff» berge jedoch der damit verbundene finanzielle Aufwand, warnte Gemeinderat Ernst Hauser (SVP). «Geld für ein Stück Papier»«Für diese Aktion brauchen wir mehr Personal», sagte Hauser. Es sei zudem mit einmaligen Kosten von 200'000 Franken zu rechnen. «Viel Geld für ein schön gerahmtes Zertifikat», kritisierte Hauser weiter. Sein Fazit: «Wir können auch Energie sparen, ohne für unnötiges Papier Geld auszugeben.» Völlig willkürlich sei der genannte Kostenvoranschlag, kritisierte dagegen Jürg Kaufmann (SP) die Rechnung seines Vorredners. Er sei überzeugt, dass Worb über genügend Personal verfüge. Ähnlich argumentierte Hans Ulrich Steiner (GFL): «Der Aufwand für das Label beträgt in anderen Gemeinden nur zwischen fünf und zehn Stellenprozent.» Bereits im Januar 2000 hatte sich Steiner für die Aktionen «Energiestadt» Worb und «Energie 2000» stark gemacht und dem Gemeinderat eine Motion überreicht. Dem gemeinderätlichen Vorschlag, den Vorstoss abzuschreiben, stimmte das Parlament gestern nicht zu. Mit 20 zu 16 Stimmen unterstützte die Legislative den Antrag der Geschäftsprüfungskommission: der Gemeinderat muss sich weiterhin mit dem Zertifikat auseinander setzen. |
Öko-Massnahmen wurden belohntDie Berner Regierungsrätin Barbara Egger hat die Gemeinde Worb offiziell zur «Energiestadt» ernannt.Marc Kipfer Konsequente UmsetzungAls 13. Gemeinde des Kantons Bern wurde die Gemeinde Worb nun zur «Energiestadt» gekürt. Das von «Energie Schweiz» verliehene Label ist eine Auszeichnung für Gemeinden, die sich aktiv um die Schonung der natürlichen Ressourcen bemühen. Anlässlich des Worber Wirtschaftsapéros überreichte die Berner Regierungsrätin Barbara Egger der Gemeinde das Label offiziell, nachdem die Auszeichnung bereits am 8. März dieses Jahres in Kraft getreten war. Obwohl man in Worb laut verschiedenen Stimmen aus dem Gemeinderat nie speziell auf dieses Label hingearbeitet hat, wurden Energiesparmassnahmen seit längerer Zeit konsequent umgesetzt. So wurden in den letzten Jahren verschiedene Anstrengungen zur Verbesserung der Lufthygiene und zur Schonung von wertvollen Ressourcen auf dem Worber Gemeindegebiet unternommen. Eine kleine Auswahl verdeutlicht dies. VorbildfunktionDie von Bernasconi gern zitierte Vorbildfunktion der Gemeinde wird in Worb in die Tat umgesetzt. Bereits im Leitbild der Gemeinde steht es klar und unmissverständlich geschrieben: Worb Dorf wird mit sämtlichen Ortschaften durch den öffentlichen Verkehr verbunden. Diese Anstrengungen der Gemeinde Worb, das bestehende ÖV-Angebot noch zu verbessern, werden ergänzt durch effiziente und Ressourcen schonende Beheizungskonzepte. Die Gemeinde geht auch hier mit gutem Beispiel voran. So wird das Bärenzentrum inklusive dem Gemeindehaus mit Holzschnitzeln geheizt. Gleiches gilt für die Schule Richigen. In der Schule Rüfenacht wird das Duschwasser mit Sonnenenergie auf die richtige Temperatur erhitzt. Die «urwaldfreundliche» Gemeindeverwaltung geht beim Einkauf von Büromaterialien auf Nummer sicher und erwirbt nur Holz und Papier aus schonender Waldwirtschaft ohne Raubbau. Die Energiestadt-Beraterin stellte weiter fest, dass Worbs Behörde engagiert und gewissenhaft bei regionalen und kantonalen Vorlagen und Strategievorlagen mitwirkt. «Eines unserer Defizite liegt darin, unsere Energiepolitik der Bevölkerung zu vermitteln», stellte Gemeinderat Peter Hubacher an einem Medienapéro im März fest. Diese und weitere Faktoren will man in Worb in den kommenden Jahren anpacken und den Umwelt- und Ressourcenschutz auf dem Gemeindegebiet damit weiter voran treiben. Worb hat erkannt, dass sich nachhaltiges Wirtschaften auszahlen kann. Barbara Egger würdigte dies mit einem Zitat des SOS-Kinderdorf-Gründers Hermann Gmeiner: Alles Grosse in unserer Welt wird nur dadurch Wirklichkeit, dass irgendwer mehr tut, als er muss. |
Worb: Jugend-SolarprojektWarm duschen mit SonnenkraftIn diesem Sommer können Sonnenanbeter und Wasserratten in der Worber Badi - je nach Wunsch - auch angenehm warm duschen. Die dazu nötige Energie liefern Sonnenkollektoren, gebaut von 14 Jugendlichen des Oberstufenzentrums Worb. Lanciert wurde das Solarprojekt von der Umweltkommission Worb, in Zusammenarbeit mit Schule und Badi. Am Mittwoch fand die offizielle Einweihung der Solardusche statt. Breite UnterstützungDie Umweltkommission wolle mit dem Bau der Solardusche ein publikumswirksames Zeichen für sinnvolle Sonnenenergienutzung in der eigenen Gemeinde setzen. Immerhin, so Götschmann, sei Worb für seine zukunftsfähige Energiepolitik mit dem Label «Energiestadt» ausgezeichnet worden. Inspiriert von der solaren Warmwasserdusche im Marzilibad habe man die Zusammenarbeit mit der Worber Badi sowie dem Oberstufenzentrum gesucht und gefunden. Fazit: Die Worber Badi beteiligte sich grosszügig an den Kosten und übernahm einen Teil der Arbeit. Die Gemeinde ihrerseits leistete eine Defizitgarantie; zudem unterstützten zahlreiche SponsorInnen das Projekt. Biegen, löten, montieren Praxis statt TheorieReallehrer Eggimann zieht am Ende des Solarprojekts eine positive Bilanz: «Die Jugendlichen selber, aber auch die Badi-Gäste können konkret sehen und erleben, welche Arbeit geleistet wurde.» Gleichzeitig seien die jungen Leute auf sinnvolle Weise für Umweltfragen und Alternativenergien sensibilisiert worden. Für Heinz Eggimann ist es nämlich ein «himmelweiter » Unterschied, ob mittels Theorieblättern oder in der Praxis Reales ErlebnisDie Solarenergie sei fördernswert, findet auch Raphael Frey. Für den Worber Sekundarlehrer ermöglichte das Projekt Solardusche ausserdem, den Schülerinnen und Schülern ein reales Erlebnis zu bieten. Siebtklässlerin Eva gibt Frey recht: «Es war spannend, eins zu eins mitzuerleben, wie und ob die Anlage funktioniert.» Dass sie und ihre Kollegen gleichzeitig etwas für die Badi tun konnten, findet die 13-Jährige erst recht toll. In Bild und TextDie Jugendlichen haben die Solardusche nicht nur gebaut, sondern das Projekt auch mit Bildern und Texten dokumentiert. Im Rahmen der Worber Gewerbeausstellung WOXPO vom 16. bis 18. Juni werden sie den erstellten Ordner der Öffentlichkeit präsentieren und Interessierte zur Solarstromanlage in die Badi führen. WOXPOAn diesem Wochenende - vom 16. bis 18. Juni - findet auf der Hofmatt die Worber Gewerbeausstellung WOXPO statt. Am Stand der Umweltkommission zeigen die beteiligten SchülerInnen ihre Dokumentation über das Projekt Solardusche. Ausserdem werden umfangreiche Informationen über die Nutzung der Sonnenergie angeboten. Am Samstag können Besuchende bei schönem Wetter die Kraft der Sonne bei einer Fahrt mit dem Solarlift erleben. Tipps und Auskünfte rund ums Thema Energie erteilt am Samstag (11 bis 14 Uhr und 15 bis 18 Uhr) zudem die öffentliche Energieberatung Region Bern. |