Der Bund, 3. September 1984

Der Pfarrer tanzte Rock 'n' Roll

Dorffest Rüfenacht - ein gelungener Anlass unter freiem Himmel

ahr. Ein Speicher und der Schriftzug «Rüfenacht läbt» zieren neuerdings die Brust vieler Rüfenachter - in From eines T-Shirts nämlich. Dass das Dorf tatsächlich lebt, zeigte sich am Dorffest, das wiederum von der Dorfgemeinschaft Rüfenacht und anderen Dorfvereinen durchgeführt wurde. Bis weit in die Nacht hinein dauerten die Festivitäten.

Prächtiges Festwetter lockt die Rüfenachter bereits am frühen Samstagmorgen ins Festareal. Die Hausfrau versorgt sich mit Blumen und Gemüse vom Markt und mit Brot und Zopf aus dem Ofenhaus. Spätaufsteher haben das Nachsehen, denn die Backwaren verkaufen sich «wie frische Weggli». Also gleich auf in den «Spycher», wo es zum Kaffee noch «Ofehuszüpfe» gibt. Hier trifft man auch die Nachbarn und Bekannten oder macht sogar Bekanntschaften.

Ziel des von der Dorfgemeinschaft Rüfenacht (DGR) organisierten Anlasses ist es ja, die zwischenmenschlichen Beziehungen in der Dorfbevölkerung zu vertiefen. Dieses Jahr wird das Dorffest in einem einfacheren Rahmen durchgeführt; Spiele, Tanz und Unterhaltung finden auf der zur Festhütte umfunktionierten Dorfstrasse statt.

Am Nachmittag sind vor allem die Kinder und Jugendlichen beschäftigt, sei es beim Fotolauf quer durch Rüfenacht oder bei der «Rüfenachter Olympiade». In Anlehnung an eine bekannte Fernsehsendung heisst es zudem in Rüfenacht «Wetten dass ... ». Wetten sind also gefragt, und in diesem Rahmen kommt es zum Rock 'n' Roll tanzenden Pfarrherrn. Pfarrer Willi Hirsch und seine Frau zieren sich nicht und legen unter grossem Applaus ihren Tanz hin. Ob die Burschen, die ihre Wette verloren haben, am Sonntag bei Pfarrer Hirsch die Predigt besuchten, entzieht sich der Kenntnis des Berichterstatters ...

Dass sich die Rüfenachter durch die erwähnte TV-Sendung nicht vom Festen abhalten lassen, zeigt sich auch am Abend. Kaum ein freier Platz ist in einer der «Beizen» zu finden, während Tanzfreudige zu den Klängen des Orchesters «Manta» auf ihre Rechnung kommen. Mit Mehlsuppe lässt man das Fest ausklingen und freut sich bereits auf das nächste.

Der Bund, 16. Januar 1985

RÜFENACHT

10'000 Franken Zibelemärit-Gewinn

ahr. Der Zibelemärit 1984 in Rüfenacht war auch finanziell ein Erfolg, konnten doch rund 10'000 Franken Reingewinn erarbeitet werden. Nicht weniger als dreizehn verschiedene Gruppen und Vereine aus Rüfenacht sowie das Team des 3.-Welt-Ladens aus Worb halfen mit, dieses Resultat zu erreichen. - An der Schlusssitzung des Zibelemärits 1984 dankte Ruth Burkhalter von der kirchlichen Arbeitsgruppe allen Helfern für ihren Einsatz und orientierte über die Verwendung des Ertrags. 4770 Franken werden dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen (Heks) überwiesen, 3570 Franken gehen an die verschiedenen Gruppen, und der Restbetrag von 2380 Franken wird von der Kirchgemeinde für die Anschaffung von Tischen und Bänken für den Hof des Kirchgemeindehauses Sperlisacker verwendet. - Der nächste Rüfenachter Zibelemärit findet am 9. November 1985 statt. Er soll erneut mit Abendessen, Musik und Tanz abgeschlossen werden, nachdem sich 1984 zeigte, dass das Abendprogramm und die Ausdehnung bis in die Nachtstunden hinein von der Bevölkerung offensichtlich gewünscht wird.