RÜFENACHTZibelemärit mit politischem AnstrichAm Rüfenachter «Zibele- und Flohmärit» boten die Ortsparteien ihre Kandidaten für die kommenden Wahlen an.Pascal Schwendener Wo Bauern Zwiebeln und Hausgemachtes unter die Leute bringen, da lässt sich am nettesten politisieren. Das muss sich auch die Rüfenachter Ortssektion SVP gedacht haben und lud am Wochenende zur überparteilichen Wahlveranstaltung an den Rüfenachter «Zibelemärit». In der kleinen Arena vor dem Kirchgemeindehaus sahs mehr nach Flohmarkt denn nach Politveranstaltung aus. Zu kleinem Preis gabs Ramsch aus zweiter Hand: Gläsersätze für Einpersonenhaushalte, verbeulte Töpfe und Bücher ohne Ende. Die Politiker fand man in der hintersten Ecke des Plätzchens versteckt. Im Dunst der Frittenbude stand der «Speakers-Corner». Oben auf dem Podestchen standen Vertreterinnen und Vertreter der Ortsparteien und verkauften ihre nicht ganz neuen Programme. Vor dem Rednerpult stand - zahlenmässig etwa gleich stark vertreten - das Publikum. Sieben Ortsparteien, ein Wahlspruch: «Wählt Rüfenacht», riefen die Redner unisono den Leuten zu. Topografisch throne Rüfenacht hoch über Worb. Politisch aber stehe das Dorf im Schatten der Muttergemeinde. Das müsse sich ändern. «Sieben Rüfenachter im Worber Parlament sind nicht genug. Damit das ändert, müssen alle wählen gehen», mahnten die Kandidaten. Aber ihre Voten drangen schon rein akustisch kaum zu den Zuhörern durch. Kaum jemand liess sich beim Einkauf, beim Schwatz und Glühwein nippen stören. Die Politiker in Worb unten machen ja doch was sie wollen. Dabei versprachen die Rüfenachter Kandidaten sich fürs Dorf stark zu machen; für ein attraktives Dorfzentrum, für die Erschliessung der Aussenbezirke durch den Öffentlichen Verkehr und dafür, dass die Schule im Dorf bleibt. Das gehe aber nicht ohne die Stimmen der Rüfenachterinnen und Rüfenachter. Und das gehe nicht ohne deren Engagement, sagte etwa Heinz Utiger im Namen der Evangelischen Volkspartei: «Geht heim und sorgt dafür, dass die Schule nicht geschlossen werden muss.» Doch das Thema Verkehr interessierte und die Anwesenden blieben noch. Heinz Burri, einer der Mitinitianten der ersten Rüfenachter Wahlveranstaltung, sprach auf dem «Speakers-Corner» das Schlusswort. Er habe unter den Anwesenden eine Umfrage gestartet und ein «erfreulich positives Echo» zum Anlass bekommen, sagte er. Jemand habe sogar angeregt; das Rüfenachter Wählfest gleich am «Zibelemärit» nächstes Jahr zu wiederholen. |
GUGGERSHÖRNLIKlarsicht, Weitsicht und Höhenluft tun gut. Doch die 64 Treppenstufen aufs Guggershörnli - hinauf zum Grossen Überblick® - sind steil. Hochgeklettert und runtergestolpert sind diese Woche: Heinz Utiger aus Rüfenacht macht seiner evangelischen Volkspartei hingegen alle Ehre: Offenbar hat er sich zum Ziel gesetzt, seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern biblische Inhalte in volkstümlicher Sprache näher zu bringen. «Ich möchte am liebsten sagen: Geht heim und schaut, dass Kinder da sind», rief er am «Speaker's Corner» den Rüfenachtern zu. Wir belohnen seine charmante Adaption von Genesis 1,28 - «seid fruchtbar und vermehret euch» - mit +12 Stufen |