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Presseschau Worb/Rüfenacht und Umgebung

Diese Pressesschau ist unvollständig, unausgewogen und wird sporadisch ergänzt

Mix & Copyright: H.U. Steiner

Tempo 30 - Verkehrsberuhigungen (Schulhausstrasse, Trimsteinstrasse)

Der Bund, 24. Februar 2001

WORB / TEMPO 30

Im Worber Ortskern kein Problem

Führte die VCS-Initiative generell Tempo 30 ein oder gäbe es Ausnahmen? Beim Beispiel Worb sind sich Verkehrsplaner und VCS einig: Der Ortskern würde mit kleinem Aufwand zur 30er-Zone. Probleme bei der Ausnahmeregelung bereitet aber die Lärmklausel.

DANIEL BOCHSLER

Vor dem Verkehrschaos innerorts warnt der Gewerbeverband; von genereller Temporeduktion auch auf Hauptstrassen könne keine Rede sein, erwidert der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS). Klar ist: Grundsätzlich gälte künftig innerorts Tempo 30, würde die entsprechende VCS-Initiative angenommen. Umstritten ist aber, wie viele Ausnahmen möglich sind. «Die zuständige Behörde kann insbesondere die Geschwindigkeit auf Hauptstrassen hinaufsetzen, sofern dies die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden und der Schutz der Anwohnerschaft namentlich vor Lärm zulassen», steht im Initiativtext.

Der «Bund» hat den VCS am Beispiel Worb gefragt, wo Tempo 30 gelten würde.

Im Ortskern will der VCS die Fahrt verlangsamen, auf den Ausfallstrassen will er bei den heute geltenden Tempolimiten bleiben (vgl. blau markierte Ausnahmen von Tempo 30 auf der Karte). Dieser vom VCS vorgelegte Vorschlag scheint unbestritten. Kreisoberingenieur Fritz Kobi würde zwar die Tempo-30Signalisierung auf der Bernstrasse anders als der VCS dies vorschlägt bereits vor dem Bahnübergang aufstellen. «Doch das sind Feinkorrekturen», relativiert er. Bauliche Massnahmen seien im Zentrum kaum nötig.

Keine klare Aussage ist laut Verkehrsplaner Kobi zum Ortsteil Enggistein möglich. Schon ans heutige Temporegime von 50 Kilometern pro Stunde hielten sich die Autolenker kaum. Um Tempo 30 auf einer überbreiten Strasse durchzusetzen, müsse man, so Kobi, bauliche Massnahmen vorsehen. Auch Jürg Wittwer, Leiter der Ja-Kampagne beim VCS, sagts nicht konkret, «auf dem Land wird es weniger Temporeduktionen geben als im Agglomerationsgebiet mit grösserem Verkehrsaufkommen». Er schätzt, dass gesamtschweizerisch «ein Drittel» der Hauptstrassenabschnitte innerorts betroffen wäre. Über Details entscheiden aber Behörden.

Bei lärmbelasteten Strassen etwa der Hauptstrasse im Ortsteil Rüfenacht, schreibt die Initiative zwingend Tempo 30 vor. Für Kobi ist klar, dass auf der schnurgeraden Strasse weiter Tempo 50 gelten sollte. Man würde bei der Umsetzung nicht nur auf juristische Argumente abstellen, erklärt Kobi. Die «Akzeptanz durch die Verkehrsteilnehmer» gehe vor.

Kobi spricht aus Erfahrung: Unter seiner Leitung wurde etwa die Seftigenstrasse in Wabern umgestaltet. Nicht nur Radfahrer, Fussgängerinnen und das Gewerbe zeigen sich zufrieden, «wir haben auch positive Reaktionen von Autofahrern», sagt Kobi: «Die Fahrzeiten haben sich verkürzt.»

Dank weniger Ampeln und einem Durchschnittstempo unter 30 habe sich der Verkehr verstetigt, sagt er. «Wichtiger als das Tempolimit ist die Strassengestaltung.»

Ist die Tempo-30-Initiative also der falsche Weg? Nein, meint Jürg Wittwer. Zwar seien Strassenraumgestaltungen wie in Wabern oder Zollikofen sehr sinnvoll, doch «kosten diese auch sehr viel Geld und lassen sich nicht überall realisieren». Die VCS-Initiative führe dagegen Tempo 30 rasch und mit kostengünstigeren, einfacheren Massnahmen ein.

Umfahrung

dab. In einigen Jahren soll der Ortskern in Worb auch ohne Initiative verkehrsberuhigt und die Bernstrasse gesperrt werden. Geplant ist eine Umfahrungsstrasse von Westen nach Süden. Aufgegleist ist auch eine Tempo-30-Zone in der Bahnhofstrasse. Das Verwaltungsgericht verlangt nach Beschwerden aber weitere Abklärungen.

Der Bund, 17. Oktober 2001

WORB

Gefährliche Trimsteinstrasse

reb. Das Postulat der Grünen Freien Liste (gfl), das Geschwindigkeitsreduktionen auf schmalen Ausserortsstrassen forderte, hat das Worber Parlament nicht überwiesen. Der Gemeinderat wolle es auch nicht entgegennehmen, weil Geschwindigkeitsbeschränkungen in der Kompetenz des Kantons lägen; sagte Gemeinderat Bruno Haldi. Das Postulat zielte in erster Linie auf die Trimsteinstrasse ab. Diese werde häufig auch als Velo- und Wanderweg benutzt, sagte Hans Ulrich Steiner seitens der GFL. Die Strasse eigne sich daher nicht als Rennstrecke. Die Schwierigkeiten auf der Trimsteinstrasse seien dem Gemeinderat bekannt, sagte Haldi. Er kündigte an, der Gemeinderat werde beim Kanton das Anliegen um Prüfung einer Geschwindigkeitsreduktion vorbringen

BZ, 4. Februar 2004

WORB

Vorwärts mit der Drosselung des Tempos

«Es gibt keine Gründe gegen Tempo-30-Zonen», sagte Johannes Wyss (SP) im Worber Parlament. Seine Partei unterstütze deshalb das Postulat der GFL. Diese fordert die Einführung von Tempo-30-Zonen in allen Wohnquartieren der Gemeinde. «Die Verkehrsbelastung und damit die Unfallgefahr und der Lärm nehmen immer mehr zu», begründete Hans Ulrich Steiner (GFL) seinen Vorstoss. Der Wunsch nach Drosselung des Tempos in den Quartieren entspreche zudem den Legislaturzielen des Gemeinderates. «Steiner spricht mir aus dem Herzen», sagte Bruno Haldi, zuständiger SP-Gemeinderat. Es seien bereits Zonen bestimmt worden, in denen man Tempo 30 plane. Etwa im Bereich Kirchweg und Hauptstrasse. Dort solle die Umsetzung am schnellsten erfolgen. Die nächsten geplanten Zonen seien Worb Ost und Rüfenacht. Die FDP sprach sich gegen das GFL-Postulat aus, man wolle nicht einfach einen Blankoscheck ausstellen. Trotzdem wurde das Postulat mit 20 zu 14 Stimmen überwiesen.

bw

Landbote, 14. April 2005

Gemeinde Worb

Sicherheit als oberstes Gebot

Das ganze Gebiet «Worb-Ost» soll noch in diesem Jahr
zur Tempo 30-Zone werden.

Marc Kipfer

Was sich in manchen Teilen der Gemeinde Worb bereits bewährt hat, breitet sich nun weiter aus: Östlich des Bahnhofs, zwischen Richigenstrasse und Enggisteinstrasse, entsteht eine Tempo 30-Zone ohne Ausnahme. Gemeinderat Bruno Haldi (SP) ist von dieser Massnahme überzeugt: «Da das ganze Quartier auf einmal betroffen ist, wird niemand benachteiligt.» Das Vorhaben kommt insofern nicht überraschend, als dass es dem Leitbild der Gemeinde und dem Ortsmarketing entspricht. Den zur Umsetzung nötigen Betrag von 64'000 Franken hat der Gemeinderat am 21. März gesprochen. Die flächendeckende Tempolimite wird auch von der Bevölkerung unterstützt, ist Haldi überzeugt. Im Zentrum der Überlegungen steht dabei die Sicherheit. Reduktion des Schleichverkehrs, sichere Schulwege sowie eine allgemeine Steigerung der Wohnqualität soll die Tempolimite mit sich bringen. Sofern das kantonale Strassenverkehrsamt dem Projekt zustimmt, kann es im Verlaufe des Sommers publiziert und - falls keine Opposition entsteht - im Herbst umgesetzt werden.

Umfangreiche Messungen

Nach der Umsetzung der Tempo 30-Zone in Worb Ost soll laut Haldi noch längst nicht Schluss sein. Zur Diskussion stehen weitere Zonen, beispielsweise im ganzen Dorf Rüfenacht. «Unser Fernziel heisst: Tempo 30 auf dem ganzen Gemeindegebiet - dort wo es Sinn macht», so Haldi. Dass man nun zuerst in Worb Ost mit der Umsetzung beginnt, ist das Ergebnis umfangreicher Geschwindigkeitsmessungen, die seit vergangenem Juni auf dem gesamten Gemeindegebiet durchgeführt wurden. Gemäss den amtlichen Vorgaben ist der Handlungsbedarf dort am grössten, wo sich mehr als 15 Prozent der Verkehrsteilnehmer nicht an die geltenden Tempolimiten halten. Um diesen Wert zu Gunsten der Sicherheit auf allen Worber Strassen zu erreichen, sind neben neuen Verkehrssignalen auch bauliche Massnahmen nicht auszuschliessen.

BZ, 13. Mai 2005

WORB

Tempo runter - ohne Radar und ohne Bussen

Tempo 30 in Worb-Ost: Der Gemeinderat setzt vorerst auf Signalisationen. Bussen oder Radarkontrollen gibt es nicht.

«Im Oktober werden wir die Tempo-30 Tafeln in Worb-Ost anbringen», sagte SP-Gemeinderat Bruno Haldi an einer Infoveranstaltung. Kostenpunkt für die Tafeln, Bodenmarkierungen und Sperrflächenschraffierungen: 64'000 Franken. «Bauliche Veränderungen wie Temposchwellen wird es vorerst nicht geben», so Bruno Haldi. Erst wenn Erfolgskontrollen zeigen, dass die Signalisation nicht die gewünschte Beruhigung bringt, will der Gemeinderat Massnahmen ergreifen. «Bauliche Veränderungen würden ein paar hunderttausend Franken kosten», meinte der Gemeinderat. Der Widerstand wäre dann vorprogrammiert.

Gut ein Dutzend Zuhörerinnen und Zuhörer waren zum Infoabend gekommen. Sie blieben bis zuletzt skeptisch: «Das ist doch schade um die Farbe für die Signalisation», meinte ein Anwesender. Und ein anderer: «Weniger Tempo ohne Radar und Bussen funktioniert nicht.» Haldi wies darauf hin, dass die Polizei keine Kapazität habe, Quartierstrassen zu kontrollieren. «Wir müssen auf Eigenverantwortung setzen», sagte er.

RM